Lörrach Die Stadt hat etwas Zeit gewonnen

Die Oberbadische
Die Sicherungsarbeiten beginnen im November. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Rathaus: Nach Sicherungsmaßnahmen drei bis fünf Jahre bis Sanierungsbeginn

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Die Sanierung des Rathauses kann nach der im November beginnenden Umsetzung von Sicherungsmaßnahmen an der Fassade noch drei bis maximal fünf Jahre aufgeschoben werden. Das verschafft der Verwaltung zum einen etwas Luft, um sich auf diese Mammutaufgabe vorzubereiten, zum anderen können Planung und Umsetzung ins angestrebte Projekt „Sanierungsgebiet nördliche Innenstadt“ eingebunden werden. Hierfür strebt die Kommune die Aufnahme in ein Städtebauförderungsprogramm an.

Wie berichtet, hat ein Fach-büro dringenden Sicherungsbedarf bei den über 40 Jahre alten emaillierten Fassadenplatten aus Aluminium festgestellt. Anfangs angedachte Varianten mit Fangnetzen wurden mangels Praktikabilität wieder verworfen. Nun werden die Platten in den kommenden fünf Monaten abermals verdübelt. Die Verwaltung rechnet mit Kosten in Höhe von rund 120 000 Euro.

Die Summe ist nur ein Bruchteil des Betrags, der für die anstehende Gesamtsanierung benötigt wird. Neben der Gebäudehülle stehen energetische Maßnahmen ebenso an wie eine Asbestsanierung. In die Planungen einbezogen wird das Landesdenkmalamt.

Weil zuletzt auch ein Abriss in der öffentlichen Debatte zur Sprache gebracht wurde, möchten Oberbürgermeister Jörg Lutz und Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic Kosten und Nutzen dieser Variante ermitteln, um beim Vergleich mit einer Sanierung mit belastbaren Daten argumentieren zu können. Im Grundsatz, so betonte die Bürgermeisterin, wolle sie „dieses tolle Haus für Lörrach erhalten“.

Dabei sollen die Mitarbeiter in den Prozess eingebunden und zeitnah über den Fortgang der Dinge informiert werden. Denn für das Gelingen des Projekts ist auch die Frage von Relevanz, ob das Gebäude etwa bei laufendem Betrieb Geschoss für Geschoss saniert und unterdessen jeweils Teile der Belegschaft ausgelagert werden, oder ob die Verwaltung gleich geschlossen in der Arbeitsphase umzieht und damit das Rathaus vorübergehend ganz von Handwerkern in Beschlag genommen werden kann.

Bei dieser Gelegenheit könne auch die seit geraumer Zeit geplante Strukturreform der Verwaltung mitgedacht werden, sagte Neuhöfer-Avdic. Das heißt: In den kommenden Jahren wird auch darüber nachgedacht werden, „wie“ die Rathaus-Mitarbeiter künftig mit- und füreinander arbeiten könnten: „Wir werden mehrere Handlungsstränge parallel betrachten müssen.“

Welche der kommenden Überlegungen im Einzelnen umgesetzt werden können, hängt nicht zuletzt von der Höhe der letztlich bewilligten Fördermittel ab, „und was uns in Lörrach das Rathaus wert ist“, sagte Neuhöfer-Avdic. Lutz ergänzte: „Wir hoffen auf eine Mehrfachförderung.“

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