Lörrach Die Stadtspitze ist stolz

Marco Fraune
 Foto: Fotos: Kristoff Meller/zVg

Resümee: OB und Bürgermeisterin verweisen in 2021er-Bilanz auf Erreichtes

Die Stadtspitze zieht eine sehr positive 2021er-Bilanz. Oberbürgermeister Jörg Lutz betonte beim Jahresmediengespräch, dass „viel geleistet und erreicht“ wurde. „Wir haben eine tolle Bilanz hingelegt“, zeigte sich auch Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic äußerst zufrieden. Immer wieder fiel das Wort „stolz“.

Von Marco Fraune

Lörrach. Das Lauffenmühle-Areal als angestrebtes erstes klimaneutrales Gewerbegebiet in Holzbauweise nannten OB und Bürgermeisterin mehrfach, aber auch die Fokussierung auf den Fahrradverkehr mit der ersten Fahrradstraße im Landkreis sowie die Inbetriebnahme der Villa Aichele wurden hervorgehoben. Letztere steht für Lutz gleichzeitig sinnbildlich für die Corona-Einschränkungen. Ebenso wie bei der Radstraße hätte sich die Stadtspitze gewünscht, die Eröffnung gemeinsam mit den Bürgern zu feiern.

Zuletzt wenig geredet worden sei über die Wohnrauminitiative, da es laut Neuhöfer-Avdic gut laufe. Schon nach den ersten drei Quartalen habe man 300 neue Wohneinheiten genehmigt, 250 waren die Zielmarke für das gesamte Jahr. „Das gibt Zuversicht.“

„Sind eine Perle“

Was in der vergleichsweise kleinen Stadt Lörrach geschafft werde, darauf könne man stolz sein, bewertete die Bürgermeisterin. „Wir sind hier eine Perle in der Lage“, scheut sie auch nicht den Vergleich zu den Schweizer Nachbarn. „Auf diesem Weg möchte ich weiter voran gehen.“

In die positive Selbsteinschätzung stimmte auch der OB ein, wobei es nicht darum gehe, Dinge schön zu reden. Doch beispielsweise beim „Lö“ zeige sich, dass am früheren Unort viel erreicht wurde. Mehrmals sei über den Gestaltungsbeirat eingewirkt worden. „Es ist nicht vom Himmel gefallen. Die Stadt profitiert von der Qualität.“ Ziel sei auch weiterhin, nachhaltig und qualitätsvoll zu bauen.

Motto „Schützenswert“

Das Leitmotto der Jahresthemen hat die Stadt mit „Schützenswert“ betitelt. Darunter fallen die Themen Stadtklima, die Lörracher Schullandschaft, Generationen, öffentlicher Raum oder auch Kulturgüter (weitere Berichte folgen). Hier gehe es aber nicht um das Konservieren, betonte der OB, sondern im Bedarfsfall um eine positive Veränderung, wie künftig auch bei der Innenstadt-Entwicklung oder beim Lauffenmühle-Areal, wo sich die Stadt mit einem Leuchtturm-Projekt positionieren könne. Bei diesem wird auch eine Strategie der Stadt deutlich: Ein hoher Anteil der anfallenden Kosten soll über Fördermittel gedeckt werden, was bei der Fahrradstraße erreicht wurde. Von knapp einer halben Million Euro musste Lörrach für die Sanierung des 1,2-Kilometer-Abschnitts 67 000 Euro übernehmen. „Ganz clever“ habe man dies gemacht, findet die Bürgermeisterin.

Teuer wird es hingegen bei der Sanierung der öffentlichen Gebäude, so beim Rathaus. Hier soll Schritt für Schritt und weiter mit der bekannten Prioritätensetzung voran gegangen werden. Es gebe einen Plan, aber das Leben biete teilweise auch Überraschungen, verwies Lutz auf Unwägbarkeiten.

Bauen mit Qualität

Hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Mittel zeichnete der OB ein nicht allzu trübes Bild. Der Jahresabschluss sei auch in den Vorjahren anders ausgefallen als der Haushaltsplan, setzt er wieder auf nicht allzu rote Zahlen. „Ein bisschen geschmerzt“ habe ihn, dass die Freien Wähler den 2022er-Etat abgelehnt haben. Ein Museumsdepot für 6,3 Millionen Euro zu errichten und hier sogar noch zwei Millionen Euro an Interreg-Mitteln zu erhalten, sei pro Quadratmeter günstiger als es zuletzt in Kempten im Allgäu der Fall war. „Unsere Information scheint nicht nachhaltig gewesen zu sein“, wolle man künftig noch stärker über Kosten informieren. Es werde nicht de luxe gebaut, sondern in guter Qualität, was sich letztlich auszahle.

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