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Lörrach Die Vereine nicht gefragt?

Die Oberbadische
 Foto: Kristoff Meller

Sporthalle: Bernhard Escher fordert Nutzung der neuen Fridolinhalle für Vereine. Unterstützung durch Guggemusiken.

Lörrach - CDU-Stadtrat Bernhard Escher hat sich in einem offenen Brief an die Stadtverwaltung und seine Kollegen im Gemeinderat gewandt, um sich für eine Nutzung des geplanten Neubaus der Fridolinhalle durch Vereine einzusetzen.

In dem Schreiben heißt es auszugsweise: „Am Donnerstag möchte die Verwaltung eine Grundsatzentscheidung zu verschiedenen Schulbauvorhaben vom Gemeinderat  entscheiden lassen. . .  Mit gleicher Vorlage will die Verwaltung der mit öffentlichen Geldern zu bauenden Fridolinhalle öffentliche Nutzungen auf Dauer entziehen und begründet dies damit, dass ein Bedarf nicht erkennbar sei und mit Kontaktaufnahmen zu Vereinen deren Einvernehmen für diesen Nutzungsausschluss abgesprochen sei.

Ich äußerte zur letzten Aussage meine Zweifel, welche sich später bestätigten. Zudem steht diese Vorgehensweise in Konflikt mit den bisherigen Diskussionen und Absichten zu Hallen im Stadtgebiet.

Die Vereine mit Veranstaltungen in der Fridolinhalle wurden vor Jahren wegen der maroden Bausubstanz der Halle gebeten, bis zu einem Turnhallenneubau, auf Nachbarhallen auszuweichen, um damit die Nutzbarkeit für die Fridolinschule zu verlängern. Dies geschah nun einige Jahre genau so. Diesen Zustand nun so zu werten, als gäbe es kein Bedarf oder Nachfrage nach Hallenraum in Stetten und Lörrach ist schon grundsätzlich fragwürdig . . .

Insbesondere die Stettener Vereine und Bürger wurden bis dato im Glauben gelassen, dass eine öffentliche Nutzung des Neubaus wieder möglich sein wird. Logische Denkweise, wenn öffentliche Gelder verbaut werden und eine öffentliche Nutzung möglich ist.

Alle von der Stadt benannten Vereine habe ich kontaktiert. Kein einziger Vereinsverantwortlicher konnte mir bestätigen, dass ihre Vereine jemals konkret von der Stadt zur Fragestellung einer weiteren Hallennutzung, geschweige denn eines dauerhaften Nutzungsausschlusses, kontaktiert wurden oder gar eine Entscheidung abverlangt wurde. Somit liegt die geäußerte Grundlage für eine Zustimmung des Gemeinderats zu diesem Teil nicht vor . . .

Es ist zudem unzutreffend, wenn ein Gemeindehaus St. Fridolin, ein Kolping-Saal oder die Neumatthalle angeführt werden. Das Gemeindehaus steht für keine weiteren Veranstaltungen zur Verfügung, gleichermaßen der Kolping-Saal, und beide sind nicht von öffentlicher Hand verfügbar. Die Neumatthalle ist für Veranstaltungen außerhalb des Sportes ungeeignet. Der größte Stadtteil hat somit eine einzige Option für öffentliche Veranstaltungen, die Fridolin-Turnhalle.

Bis dato liegt keine glaubhafte und prüfbare Mehrkostenberechnung für eine öffentliche Mehrzwecknutzung vor, welche möglicherweise vernünftigen Mitteleinsatz mit der dringenden schulischen Pflichtaufgabe gekoppelt aufzeigt . . . Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die künftige Fridolinhalle den Bürgern und Vereinen zur Verfügung stehen sollte.“

Zur Nutzung des Neubaus haben sich am Montag auch die Vorstände zweier Guggemusiken gegenüber OB Lutz schriftlich geäußert: „Wie wir alle, ob Fasnachtscliquen, Guggemusiken, Vereine sowie auch andere Organisationen wissen, ist es um die Nutzung von Hallen für diverse Veranstaltungen sehr rar geworden in Lörrach“, beklagt Frank Riester, Vorsitzender der 53er-Gugge.

Er widerspricht zudem der Aussage der Stadt, dass die Vereine im Vorfeld befragt wurden: „Dies ist so nicht wahr.“ Es habe keine Umfrage unter den fasnächtlichen Vereinen gegeben.

Auch Magdalena Vogt und Rebecca Kukofka von der „Wiibergugge Gassefäger“ bestätigen das: „Wir sind Mitglied in der Narrengilde Lörrach, wo ein einwandfreier Informationsaustausch stattfindet, daher ist uns eine Kontaktaufnahme wegen eines künftigen Nutzungsausschlusses der Fridolinhalle mit den jeweiligen Vereinen nicht bekannt.“ Sie beklagen ebenfalls die in den vergangenen Jahren gewachsene „Hallenproblematik“ und schreiben: „Auch für uns, wäre die Fridolinhalle vielleicht eine Option, um eventuell wieder eine Fasnachtsveranstaltung ins Leben zu rufen.“

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