Die Zahl sieben hat es dem Lörracher Bildhauer Paolo Pinna angetan. Von ihr ließ er sich zur Figurengruppe Planeten inspirieren, die er übermannshoch aus Drahtgestell, Stahl, Beton, Montageschaum und Leinen gefertigt hat. Mond, Jupiter & Co kreisen um die zentrale Sonnenfigur, eine Figurenkonstellation, die den Ausstellungsschwerpunkt „Von allen Seiten“ trifft. Gezeigt wird auch eine Auswahl zuweilen archaisch wirkender Skulpturen – Torsi oder Köpfe. Die wirkungsvollen, herausgearbeiteten Strukturen auf Holz und Stein sind oft reduziert, zeigen die Faszination des Künstlers von allem Menschlichen, dessen Wurzeln in Geschichte und Mythologie sowie in der Natur.
Bernd Warkentin widmete sich ursprünglich Zeichnung und Malerei, später entdeckte er die Faszination der Steinbildhauerei. Das Ringen um den Stein, die Herausforderung, aus dem spröden Material seine Vorstellungen herauszuarbeiten – all dem stellt sich der Lörracher Bildhauer in immer wieder neuen Variationen. In jüngster Zeit wird er dabei zunehmend figürlich, wovon auch die gut gelaunte „Festgesellschaft“ aus vier Marmorköpfen zeugt. Seine haptischen, weiß und schwarz glänzenden organischen Formen aus Carrara-Marmor zeugen von zwischenmenschlicher Harmonie, von der Sehnsucht nach Verschmelzung. Bronzen, darunter auch Tierfiguren, erweitern Warkentins Spektrum. Buchstäblich von allen Seiten und damit auch von unten betrachten lässt sich „Island in the sun“, eine aus Marmor und Glas spiegelbildlich angelegte Arbeit.
Erstaunlich sind die filigranen duftigen Arbeiten von Angela M. Flaig aus Rottweil. Ihre zarten Gebilde aus Flugsamen unterschiedlicher Pflanzen entstehen im Spannungsfeld zwischen Arte Povera und Minimal Art in einem zeitaufwendigen, geradezu meditativen Schaffensprozess. Sie zeigt in ihrer sehr eigenen Formensprache Materialbilder, Objekte und Installationen, verfremdet darin Alltägliches, changierend zwischen klarer geometrischer Strenge und zerbrechlicher Leichtigkeit.