Zum 25-jährigen Jubiläum seines Büros betonte Acocella auf Nachfrage unserer Zeitung allerdings nachdrücklich die Bedeutung des Areals: „Das KBC-Gelände ist stadtentwicklungsplanerisch so wertvoll, dass meiner Ansicht nach der absolut zu entrichtende Preis nicht allein maßgebend für die Entscheidung sein kann, ob die Fläche gekauft wird, oder nicht. Das Areal hat eine so hohe Bedeutung, dass die Frage des absoluten Preises stadtentwicklungsplanerisch sekundär ist“, sagt er. Acocella räumt gleichzeitig ein, er könne nicht bewerten, „wie die Kommune das haushaltsrechtlich bewältigen“ könnte. Aber genau hierfür gelte es, Wege zu finden.
Entscheidend seien aus seiner Sicht „die entwicklungsperspektivischen Chancen, die mit der Fläche verbunden sind. Diese sind nach meiner persönlichen Auffassung enorm – im gewerblichen Bereich, für Dienstleistungen und vielleicht auch für das Thema Wohnen.“
Ohnehin werde die Entwicklung der Innenstadt der Zukunft auch davon abhängen, „wie die Städte das Thema Wohnen bewältigen werden.“ Dieses hänge auch mit der Frage zusammen, welchen Wert die Kommunen auf die Steuerung der Bodenpreise legten. Immer mehr Städte hätten erkannt, dass dieses ein zentrales Instrument der Stadtentwicklung ist. Und damit könnten letztlich auch Wohnbaupreise spürbar beeinflusst werden: „Wenn eine Stadt Boden- und Immobilienwirtschaft als Gut erkennt, das einen stadtentwicklungsplanerischen, einen volkswirtschaftlichen Wert hat, aus dem wiederum betriebswirtschaftliche Werte generiert werden können, dann werden Bodenpreise völlig anders bewertet. Dann stellt sich die Frage, ob ein Bodenpreis zu hoch ist, so erst mal nicht. Weil bestimmte Lagen per se wertvoll sind: Und die sollte eine Stadt kaufen“, sagt Acocella, der dessen Büro unter anderem das Lörracher Märkte- und Zentrenkonzept entwickelt hat.