Von Ursula König
Lörrach. Der Postsportverein Lörrach wird Ende des Jahres aufgelöst. Das wurde an der Jahreshauptversammlung am Freitag im evangelischen Gemeindezentrum auf dem Salzert einstimmig beschlossen.

Zum letzten Mal wählten die Mitglieder ihren Vorstand und der Vorsitzende Dieter Tröndlin drückte wohl für viele stellvertretend aus: „Es tut weh, aber es muss sein.“ In erster Linie seien es gesundheitliche Gründe der Übungsleiter, wenig Teilnehmer bei den Angeboten und nicht zuletzt die fehlenden Einnahmen durch die Altpapiersammlung.

Offiziell gehören dem Verein derzeit 231 Mitglieder an, einige davon nur noch auf dem Papier, wie der Vorsitzende Dieter Tröndlin zum Auftakt erklärte. Aufgrund der Altersstruktur werde zudem die Altpapiersammlung Ende Juni eingestellt. „Das fällt uns nach 23 Jahren schwer“, so Tröndlin. Zumal der Kreis kein Interesse daran habe, dieses Kontingent an andere Vereine weiter zu geben. „Zu teuer“, sei die Begründung seitens des Landratsamtes.

Das Kinderturnen wurde 2014 nach den Sommerferien eingestellt, da kein Übungsleiter gefunden wurde. Beim Volleyball- und Fußballangebot fehlen die Teilnehmer und auch das „Sie und Er“-Turnen mache für Übungsleiter keinen Sinn mehr.

Weiterhin guten Anklang finden die Nordic Walking-Kurse und besonders die Damen Gymnastik. Letztere wird nach der Auflösung Anschluss an einen Verein suchen. Bisher treffen sich die Teilnehmerinnen dienstags in der Theodor-Heuss-Realschule zu einem abwechslungsreichen Programm, das auch viele Seniorinnen anspreche. Die Nordic-Walking-Gruppen ziehen ihre Bahnen auch außerhalb der Stadt beispielsweise um den Schluchsee. Im Winter wurde umgestellt auf Langlauftraining. Der Adventslauf im Hauinger Wald beendete  die Saison.

Aber auch an diesen Gruppen „nagt der Zahn der Zeit“, wie die Abteilungsberichte zeigten. Vor den Wahlen wurde die Auflösung des Vereins beantragt und die 38 Stimmberechtigten gaben ein eindeutiges Signal: „Mit Wehmut haben wir beschlossen, dass der Postsportverein das Zeitliche segnen muss“, sagte Tröndlin.

Der Wahlleiter Ali Kunzer würdigte den 1934 gegründeten Verein als „Heimat für viele Postfamilien“ mit einigen kulturellen Höhepunkten wie dem Frühlingsball in der Postkantine. Aber, so Kunzer: „Die Post hat sich gewandelt und die Zeiten haben sich geändert –  da kommt einiges zusammen.“ Mit einem Fest im Oktober soll der Verein endgültig verabschiedet werden.

Wahlen:
wiedergewählt wurden Dieter Tröndlin (Vorsitzender), Dieter Kirchhof (Kasse) und Michael Jürss (Jugendleiter).

Ehrungen:
25 Jahre: Heinz Brommer, Bernd Gimpel; 40 Jahre: Antoni Lepski, Jürgen Hunzinger, Rudolf Frey, Detlef Berger, Erwin Bechtel; 50 Jahre: Wolfgang Gehde, Wolfgang Mayer, Werner Vogt, Dietfried Nitz, Karin Waidner, Claudia Pannach, Dieter Kirchhof