Lörrach Drei Prozent für die Genossen

(pad)
Die EGH, so wurde in der Hauptversammlung betont, befinde sich weiter auf Erfolgskurs. Foto: zVg

EGH: Gespanntes Warten auf neue Stromkonzession.

Lörrach-Hauingen - 320 Bürger sind Mitglieder der Elektrizitätsgenossenschaft Hauingen (EGH). Sie zeichnen 4104 Anteile. Aus dem 2018 erzielten Jahresüberschuss in Höhe von 8142 Euro wird eine Dividende von drei Prozent ausgeschüttet. Derzeit wartet die EGH auf eine neue Stromkonzession.

Die vor über hundert Jahren gegründete Genossenschaft betreibt Photovoltaikanlagen auf dem Rathaus, dem Feuerwehrgerätehaus und der Grundschule. Insgesamt 46 928 Kilowattstunden Strom wurden 2018 ins Netz eingespeist. Dafür gab es eine Vergütung von 22 918 Euro.

Ladestellen für E-Autos an Hauinger Halle

Ungeachtet eines verschärften Wettbewerbs und eines schwierig gewordenen Stromumfelds habe die EGH ein erfolgreiches Geschäftsjahr bewältigt, hieß in der Hauptversammlung es. „Wir stehen wirtschaftlich auf einem festen Fundament, nämlich mit einem Eigenkapitalanteil von 97,23 Prozent“, erklärte Ortsvorsteher Günter Schlecht als Vorstandsvorsitzender unter Hinweis auf eine Bilanzsumme in Höhe von 873 072 und einen Umsatzerlös von 176 751 Euro. Durch kontinuierliche Modernisierungen habe die EGH Netzsicherheit geschaffen.

Als „richtige Zukunftsentscheidung“ bezeichnete Schlecht die zum 1. Januar 2017 erfolgte Verpachtung des 49 Kilometer langen Ortsnetzes mit zwölf Trafostationen an den Netzbetreiber ED Netze, der sich seither auch um die technische Betriebsführung kümmert. Der Vorstandsvorsitzende kündigte an, dass die EGH in Kürze zwei Ladestellen für Elektroautos an der Hauinger Halle erstellen werde. Weitere Stationen würden ins Auge gefasst.

Die EGH, so hieß es in der Hauptversammlung, befinde sich trotz der veränderten Rahmenbedingungen auf Erfolgskurs. Derzeit warte man gespannt auf die neue Stromkonzession. Die Stadt Lörrach habe beschlossen, das kommunale Stromnetz zu kaufen und in eine eigene Gesellschaft zu überführen, an der die Stadt zu 51 Prozent beteiligt sein werde.

Hauingen mit seinem Stromnetz in Bürgerhand sei davon nicht betroffen. Allerdings müsse sich die EGH in einem Wettbewerbsverfahren um die neue Stromkonzession fürs Dorf bewerben. Der alte Konzessionsvertrag sei Ende 2018 ausgelaufen, berichtete der Vorstand. „Wir hoffen, dass wir wieder das Rennen bei der neuen Konzessionsvergabe für die kommenden 20 Jahre machen. Ansonsten würde dies die Existenz der EGH in Frage stellen“, erklärte Schlecht.

Aufsichtsratsvorsitzender Ralf Matje bescheinigte der EGH eine einwandfreie Geschäftsführung. Bei den Wahlen wurden Günter Schlecht als Vorstandsvorsitzender sowie Ramon Weltin und Werner Stiegeler als Aufsichtsratsmitglieder einstimmig wiedergewählt.

In den vergangenen 18 Jahren hat die EGH insgesamt 23 000 Euro an Hauinger Vereine und die Schule gespendet. Im Jahr 1912 wurde die Genossenschaft von Hauinger Bürgern gegründet, da Stromerzeuger damals kein Lieferinteresse hatten, weil es im Ort keine Industrie als Großkunden gab.

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