Lörrach DRK bittet Bürger um Blutspenden

Bernhard Konrad

Gesundheit: Heutige Spendenaktion in der Schlossberghalle mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen

Lörrach - Noch verfügt das DRK in Südbaden über eine ausreichende Menge an Blutkonserven. Damit das so bleibt, dürfe die Spendenbereitschaft der Bevölkerung nicht nachlassen, sagt Alexander Sieber, für die Region zuständiger Blutspende-Referent des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg/Hessen. Die am heutigen Dienstag in der Haagener Schlossberghalle stattfindende Blutspende findet deshalb unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen statt.

An der Aktion des DRK können sich von 14.30 bis 19.30 Uhr Bürger zwischen 18 und 72 Jahren beteiligen, Erstspender dürfen höchstens 64 Jahre alt sein.

Blutspenden rettet Leben

Für viele Patienten seien Blutspenden überlebenswichtig und ohne Alternative: „Täglich werden nahezu 15 000 Blutspenden zur Versorgung der Patienten in den deutschen Kliniken benötigt“, schreibt das DRK.

80 Prozent aller Deutschen benötigten mindestens einmal im Leben Blut oder Blutbestandteile. Eingesetzt werde Blut bei der Versorgung von Unfallopfern mit starkem Blutverlust, bei Krebspatienten während und nach der Chemotherapie, bei Herz-, Magen- und Darmerkrankungen und etlichem mehr.

Spender sollten ihren Personalausweis mitbringen. Wer sich anzapfen lässt, bekommt übrigens eine Grillzange geschenkt – Coronavirus hin oder her.

Räume und Reserven

„Die vergangene Woche lief gut“, sagt Sieber, der für die Raumschaft zwischen Freiburg und Jestetten zuständig ist. Die vom DRK angestrebte Menge an Blut-Reserven solle eigentlich für drei Tage reichen, gegenwärtig können zwei Tage überbrückt werden: ein Wochenende. Das sei „noch solide“, sagt er.

Südbaden hat offenbar Glück gehabt. Die jüngsten Spendentermine in den nun geschlossenen Schulen und Hochschulen haben größtenteils schon im Januar und Februar stattgefunden, die auf der Regio-Messe vorgesehene Spende wurde zunächst in die Alte Halle und nun in die größere Schlossberghalle verlegt.

Vorsichstmaßnahmen

Dort werden außergewöhnliche Sicherheitsmaßnahmen getroffen: Spender müssen durch eine Schleuse, in der zunächst ihre Temperatur gemessen wird. Anschließend werden sie zu ihrem Allgemeinbefinden und eventuellen Aufenthalten in Risikogebieten befragt. Diese müssen bei Blutspendern mindestens vier Wochen zurückliegen. Sobald die DRK-Mitarbeiter grünes Licht erteilen, werden die Hände desinfiziert und die Spender können die Halle betreten – inklusive DRK-Personal aber maximal 50 Personen, so Sieber und Simon Redling, DRK-Kreisbereitschaftsleiter, unisono.

In der geräumigen Halle werde darauf geachtet, dass Sicherheitsabstände eingehalten werden.

Herausforderung fürs DRK

Unterdessen wird die Organisation dieser Blutspenden auch für das DRK nicht einfacher: „Wir müssen uns auf künftige Lagen vorbereiten und darauf achten, dass unsere Helfer gesund bleiben“, sagt Redling. Sieber wies zudem darauf hin, dass das DRK so weit als möglich keine ehrenamtlichen Helfer über 60, 65 Jahre einsetzen wolle, weil diese bei einer Corona-Infektion zu den besonders gefährdeten Gruppen zählten.

Dennoch müsse gewährleistet bleiben, dass genügend Blutkonserven zur Verfügung stehen. Sieber appelliert: „Jeder, der gesund ist und nicht in einem Risikogebiet war, sollte Blut spenden.“

Blutprodukte  und  Sicherheit

Zur Frage unserer Zeitung, ob eine Übertragung des Virus durch eine Bluttransfusion an Patienten denkbar sei, könne er keine Angaben machen, sagte Sieber. Aktuell habe aber das Robert- Koch-Institut (die zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention) keine Blutuntersuchungen zu dieser Fragestellung angeordnet, so Sieber.

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), Bundesinstitut für Impfstoffe und medizinische Arzneimittel, schreibt zum Thema „SARS-CoV-2: Wie sicher sind Blut und Blutprodukte?“ (in Auszügen):

„Aufgrund der Erfahrungen mit anderen Coronavirus-Infektionen (SARS und MERS) und weiteren Viren, die zu Atemwegsinfektionen führen, wird die Gefahr einer transfusionsbedingten Übertragung des SARS-CoV-2 nach bisherigem Erkenntnisstand als derzeit nicht begründbar eingeschätzt.

Gleichzeitig besteht bei weiterer Ausbreitung von SARS-CoV-2 das Risiko einer Verknappung mit Blutkomponenten, sofern nicht weiterhin ausreichend Blut gespendet wird.

Um eine Versorgung mit einer ausreichenden Menge von Blutkomponenten auch während der SARS-CoV-2- Pandemie zu ermöglichen, weist das PEI ausdrücklich darauf hin, dass spendewillige Personen, die keinen Kontakt zu SARS-CoV-2-Infizierten hatten und keine grippeähnlichen Symptome haben (Fieber, Husten, Atembeschwerden), weiterhin Blut spenden sollen.“

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