Lörrach Eigene Gesellschaft als Ziel

Die Oberbadische
Die Fernwärme soll in Lörrach ausgebaut werden. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Energie: Kooperationsvertrag der „ARGE Fernwärme Lörrach“ um drei Jahre verlängert

Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung einer Verlängerung des Kooperationsvertrages der „ARGE Fernwärme Lörrach“ um weitere drei Jahre einstimmig zugestimmt. In diesem Zeitraum soll eine gemeinsame Gesellschaft der Partner Badenova, Ratio Neue Energie und Stadtwerke Lörrach entstehen.

Lörrach (mek). Bereits seit über 15 Jahren setzt sich die Stadt Lörrach für erneuerbare Energien, Wärmenetze und Energieeffizienz ein. Zudem hat die Stadt 2012 beschlossen, klimaneutral zu werden. Um dieses Ziel und um die Vorgaben der Bundes- und der Landesregierung zu erfüllen, wurden verschiedene Maßnahmen erarbeitet.

Eine wesentliche Maßnahme ist der Aufbau eines Nahwärmenetzes. Dieses erfüllt auch die rechtlichen Energievorhaben des Landes Baden-Württemberg, wie Max Elias, Stellvertretender Betriebsleiter der Stadtwerke, in der Beschlussvorlage schreibt.

Ansprechpartnerin für die Bürger geschaffen

Mit der Bildung der „ARGE“ 2016 wurde eine Organisationsstruktur geschaffen, welche diese Ziele und Vorgaben operativ verfolgen kann. Die Laufzeit dieses Vertrages war zunächst auf drei Jahre angelegt, beginnend rückwirkend zum 1. Oktober 2015 und endet am 30. September.

„Mit der ARGE steht seit der Gründung den Bürgern eine Ansprechpartnerin zur Verfügung, welche projektbezogene Lösungen aus einer Hand unter Berücksichtigung des Umfeldes anbieten kann“, schreibt Elias. Sie decke dabei das gesamte technologische Spektrum, aber auch administrative Dienstleistungen ab und konnte seit Beginn der Kooperation bereits einige wichtige Projekte, wie einen Vertrag zum Anschluss des künftigen Wohn- und Geschäftshauses „Lö“ an die Lörracher Wärmeversorgung, realisieren.

Derzeit werde intensiv an weiteren Projekten – wie beispielsweise ein möglicher Wärmeanschluss des Landratsamt-Neubaus auf dem Conrad-Areal – gearbeitet und Gespräche mit potentiellen Abnehmern geführt. Gleichzeitig werde gemeinsam die Entwicklung und Vorbereitung von Anlagen und Netzen zur Versorgung von privaten, gewerblich-industriellen und öffentlichen Kunden mit Fernwärme auf dem Gebiet der Stadt vorangetrieben. „Die Zusammenarbeit kann als vertrauensvoll und produktiv bezeichnet werden. Jeder Partner bringt dabei seine speziellen Vorteile mit ein, alle inklusive der Bürgerschaft haben einen Nutzen davon“, sagt Elias.

Ausbau der ökologischen Wärmeversorgung weiter vorantreiben

Neben der projektbezogenen Zusammenarbeit bestehe weiterhin die Zielvorstellung, eine gemeinsame Wärmegesellschaft zu gründen. Diese Gesellschaft sei als Trägerin einer möglichst breit aufgestellten Fernwärmeversorgung auf dem Gebiet der Stadt Lörrach geplant, um einen Ausbau der ökologischen Wärmeversorgung weiter voranzutreiben. Für die Erreichung dieses ehrgeizigen Ziels wurde der Kooperationsvertrag nun durch den Gemeinderat um weitere drei Jahre, bis zum 30. September 2021, verlängert.

„Wir wollen Synergien und eine einheitliche Technik schaffen“, erklärte Wolfgang Droll, Leiter der Stadtwerke, dazu in der Gemeinderatssitzung. Ziel sei es, bereits bis zum 1. Januar 2021 eine gemeinsame Gesellschaft zu gründen. Unterdessen sei nicht nur die Wärmeversorgung des „Lö“ laut Droll bereits „unter Dach und Fach“, auch für den Erweiterungsbau der Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsschule gebe es derzeit Gespräche.

„Eine Kostentransparenz bei den Preisen“ hielt Oliver Lehmann (CDU) für wünschenwert. Es sei positiv, dass die Stadtwerke „besser eingreifen und steuern“ können, sagte Christian Cyperrek (SPD). Für die Zukunft sei es wichtig, dass die ARGE bei Neubaugebieten „automatisch einbezogen“ werde, beim „Belist“ sei man hier „zu spät dran gewesen“.

Für einen „massiven Ausbau“ der Fernwärme sprach sich Stephan Berg (Grüne) aus. Denn: „Ohne eine Wärmewende sind unsere Klimaziele nicht zu schaffen.“ Gerade im Geschosswohnungsbau sei dies eine große Chance.

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