Meine Hand, meine Kraft und mein Wissen teile ich nun mehr als 90 Tage mit einer mir noch fremden Kultur und mit Menschen, die ihr Land oft noch nie verlassen haben. Mir wird in diesen Tagen immer wieder bewusst, dass ich als Deutscher absolut priviligiert bin. Ich kann frei entscheiden, die Welt in die Arme nehmen, mein Wissen anderen zu Verfügung stellen, und dabei merken, dass es nicht das eingetrichterte Wissen aus der Schule ist, was mich hier in Costa Rica weiterbringt. Es ist Wissen über das Leben, Zusammenhänge, Überblicke, eine kritische Betrachtung des ganzen Systems, der Welt, der Menschen, und vor allem eine Reflexion meiner Selbst. Mein Handeln und das der Menschen in Europa, und wie dieses andere Menschen beeinflusst. Ich werde mir bewusst, dass ich selber noch nicht ausgelernt habe.
In Europa hatte ich immer das Gefühl, dass die Menschen sich stressen und vorallem danach streben, viel im Leben zu erreichen: Karriere machen, möglichst viel Geld anhäufen und nebenbei auch noch glücklich sein wollen.