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Lörrach Ein Fest für Kenner und Genießer

Die Oberbadische
Gruppenbild mit Prinzessin (v.l.): Gudrun Heute-Bluhm, Hubert Bernnat, Karlheinz Ruser, Jessica Himmelsbach und Jörg Lutz Fotos: Peter Ade Foto: Die Oberbadische

Weinmarkt: Eröffnung mit Weinprinzessin Jessica / Großes Angebot in Tüllingen / Kritik an laufendem Volksbegehren – Gefahr auch für den Tüllinger Weinanbau

Mit einem gelungenen Fest feierten die Tüllinger und zahlreiche Gäste gestern den Start in die Weinlese. Der Weinmarkt wurde zum „Lörracher Herbst-Highlight“.

Von Peter Ade

Lörrach. Angesichts der malerischen Winkel und Gassen, der sauber herausgeputzten Häuser und der gepflegten Gärten gerieten die Besucher ins Schwärmen. Vor allem auswärtige Gäste rühmten die Weinberge und die hohe Weinkultur der südbadischen Region. „Tüllingen ist ein wunderbarer Ort“, freute sich die amtierende Markgräfler Weinprinzessin Jessica Himmelsbach, die aus Heitersheim kam, um Grußworte zu überbringen.

Gutedel, Burgunder, Chardonnay, Pinot Noir, Müller-Thurgau, Kerner und weitere Sorten sorgten dafür, dass für jeden Geschmack etwas dabei war. Schließlich ist der „Dülliger Wiimärt“ ein Fest für Kenner und Genießer.

Passend zu den Weinen boten unter anderem die Chäschuchi aus Gersbach verschiedene Käsesorten und das Gasthaus Maien feine Gerichte aus der badischen Küche an.

Der Markt wird seit vielen Jahren von Karlheinz Ruser, dem Obmann der Tüllinger Weinbauern, organisiert. Die traditionsreiche Veranstaltung ist Sympathieträger und knüpft an die über 600-jährige Tradition Lörrachs als Marktstadt an.

An die bewegte Geschichte erinnerte Oberbürgermeister Lutz. Er zitierte den Landvogt Leutrum, der 1739 festhielt: „Hier wachset ein gut Glas Wein, roter und weißer, es gibt auch viel Wein, der gut auf das Lager sich schicket und von den Baslern gern eingekauft wird.“ Allerdings ließ der Rathauschef mit humorvollem Unterton offen, „ob es damals schon grüne Zettel oder Bagatellgrenzen gab.“

„Mit dem einzigen Ortsteilmarkt, der noch aktiv ist, starten wir in den kalendarischen Herbst und sind stolz auf den regional angebauten hochwertigen Wein“, rühmte Lutz die Tradition auf dem Tüllinger Berg. Mit Ruser freute er sich, dass die Winzer bei der bevorstehenden Weinlese mit guter Qualität rechnen können.

Die Markgräfler Weinprinzessin Jessica Himmelsbach freute sich, das Fest „im südlichsten Teil unseres sonnenverwöhnten Markgräflerlands“ eröffnen zu dürfen. „Ihr leistet fantastische Arbeit“, schwärmte sie über die „tolle Auswahl“ an Sekten und Weinen von einer Winzergenossenschaft und elf privaten Weingütern.

„Leider treibt uns im Moment eine existenzbedrohende Sorge um“, kritisierte die Winzerin Himmelsbach das laufende Volksbegehren „Rettet die Bienen“. Der für 2021 angestrebte Gesetzentwurf zum Verbot von Pflanzenschutzmitteln würde ihrer Ansicht nach das Ende sowohl des integrierten als auch des biologischen Weinbaus bedeuten. Davon betroffen wäre auch der „wunderschöne Tüllinger Berg.“

Himmelsbach erklärte: „Wir Winzer sind darauf angewiesen, unsere Trauben sachkundig vor Krankheiten und Schädlingen zu schützen. Dies tun wir mit sehr großer Gewissenhaftigkeit und ausschließlich im absolut notwendigen Maße mit Hilfe modernster Methoden.“

Deren Verbot würde den Weinbau nicht nur erschweren, sondern – zum Beispiel in Wasserschutzgebieten – unmöglich machen.

Unterstützung bekam Himmelsbach von der früheren Lörracher Oberbürgermeisterin Gudrun Heute-Bluhm. Als Sprecherin der Bewegung „Slow Food Lörrach“ forderte sie dazu auf, die Argumente des Volksbegehrens „genau zu prüfen“. Die Regionalität der erzeugten Produkte dürfe auf keinen Fall in Gefahr geraten.

Musikalisch umrahmt wurde die Markteröffnung von den Tüllinger Saxofonisten Gertraude Hagmann und Franz Schubert.

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