Lörrach Ein großer Wurf

Kristoff Meller

 Spatenstich: An der Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsschule entsteht ein Erweiterungsbau für 17,4 Millionen Euro.

Lörrach - Er soll eine neue Mitte für die Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsschule (ASG) werden, der die verschiedenen Teile des weitläufigen Schulkomplexes zusammenführt: Mit dem Spatenstich haben am Montag die Arbeiten für den Erweiterungsbau begonnen. Bis zum Schuljahr 2022/23 werden voraussichtlich insgesamt 17,4 Millionen Euro verbaut.

„Das Ergebnis der Planungen ist ein großer Wurf, kein kleines Stückwerk, der fortschrittliches schulisches Lernen und Leben erlaubt“, lobte Rektor David Weber in seiner Ansprache. Zuvor erläuterte er noch einmal die Notwendigkeit des Bauvorhabens, um auf den in den vergangenen Jahren stark veränderten Schulstandort zu reagieren.

Zahl der Schüler wächst

Vor gut drei Jahren unterrichteten laut Weber hier knapp 40 Lehrer rund 350 Schüler, mittlerweile sind es etwa 60 Lehrer und über 550 Schüler. Dies hatte verschiedene Erweiterungen in Form von Modulbauten und Blechcontaintern zur Folge.

„Dazu haben sich die Abschluss- und Anschlussoptionen massiv erweitert“, sagte der Schulleiter. Neben dem Hauptschulabschluss können Schüler inzwischen auch die Realabschlussprüfung ablegen oder direkt in die gymnasiale Oberstufe wechseln. Statt des etwas unscharfen Begriffs der Gemeinschaftsschule für die ASG zu verwenden, sollte man besser „von einer Grundschule im Verbund mit einer Ganztags-Realschule und Progymnasium sprechen“, sagte Weber.

Kein Belächeln der Gemeinschaftsschulpädagogik mehr

Die jüngsten Entwicklungen aufgrund der Corona-Pandemie hätten zudem „die Notwendigkeit von Selbstorganisationskompetenzen seitens der Schülerschaft knallhart vor Augen geführt“, betonte Weber. Das „allgemeine Belächeln dieses Hauptmerkmals der Gemeinschaftsschulpädagogik“, dürfte sich dadurch erledigt haben, ist der Schulleiter überzeugt.

Oberbürgermeister Jörg Lutz sprach von einem „der ganz großen Investitionsprojekte der Stadt in diesem Jahr“. Das Projekt sei ein zentraler Baustein des Schulentwicklungsplanungsprozesses zur Weiterentwicklung der Schullandschaft. Das Konzept der Gemeinschaftsschule als „zweite wichtige Säule“ mit seinem anspruchsvollen Raumprogramm könne so „ein Erfolgsmodell werden“.

Der Gemeinderat hatte im Juli 2019 die Entwurfsplanung des Büros „hotz+architekten“ aus Freiburg mit Kosten von 15,9 Millionen Euro genehmigt. Diese sieht einen lichtdurchfluteten, markanten Baukörper als neue Mitte vor, wie Geschäftsführer Michael Eichmann erläuterte.

Baukosten könnten noch leicht sinken

Inzwischen liegen die Kosten für das Projekt laut Lutz bei 17,4 Millionen Euro. Indes könne es sein, dass die Baukosten aufgrund der Corona-Krise leicht sinken, weil die Höhe der abgegebenen Angebote der Unternehmen tendenziell leicht fallen. Das wisse man aber erst nachdem die Ergebnisse der Ausschreibung vorliegen, so Lutz.

Dennoch handle es sich um einen stolzen Betrag und natürlich sei ihm bewusst, dass es auch an anderen Schulen Handlungsbedarf gebe. „Wir haben das jedoch immer so gemacht, dass wir uns eine Schule vornehmen und diese dann gut nach vorne bringen“, sagte Lutz. Die Prioritätenliste auf der nach der ASG die Fridolinschule und das dritte Gymnasium stünden, habe für ihn noch immer Bestand. Gleichwohl sei klar, dass durch die Corona-Krise „über einen längeren Zeitraum weniger Geld in der Kasse sein wird“.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading