Lörrach Ein Haus, das viele Chancen bietet

Kristoff Meller

Familienzentrum in der Baumgartnerstraße 33 angekommen / Pläne für mehr Bildungsarbeit und Mehrgenerationen-Projekte.

Lörrach - Endlich angekommen: Seit drei Wochen ist das Haus Baumgartnerstraße 33 die neue Heimat des Familienzentrums Lörrach (FAZ). Der neue Standort soll nach dem mehrjährigen Provisorium in der Luisenstraße mehr werden als nur eine Anlaufstelle für Familien mit Kindern.

„Das neue Haus bietet viele Kooperationsmöglichkeiten, außerdem können wir jetzt Gruppen und Vereine zu uns einladen, das ging vorher nicht“, erklärt Angelika Mauch, Geschäftsführerin der Familienzentrum Kinderland Lörrach gGmbH, im Gespräch mit unserer Zeitung. Denn das FAZ möchte künftig nicht nur Aktivitäten für Kinder anbieten, sondern verstärkt Bildungsarbeit betreiben und Projekte im Sinne des Mehrgenerationengedankens initiieren. Ein Anstoß dafür waren laut Mauch die positiven Erfahrungen der „Kita am Sonnenplatz“ im Haus der Altenpflege.

Kooperation mit „Zeitbank plus“

Eine Kooperation wurde bereits mit „Zeitbank plus“ vereinbart. Bei diesem Verein finden Menschen zueinander, bieten ihre Fähigkeiten anderen Mitgliedern an und erhalten im Gegenzug Hilfe für andere Tätigkeiten. „Er ist auch für unsere Zielgruppe interessant, weil beispielsweise viele Eltern keine Großeltern vor Ort haben“, erklärt Mauch.

Im offenen Café im Erdgeschoss, das seit drei Wochen geöffnet hat, wird der Mehrgenerationengedanken bereits gelebt, auch wenn derzeit noch Mütter mit kleinen Kindern das Bild dominieren. Die bisherige Resonanz ist laut Christine Leufke, Bereichsleitung Familienzentrum, insgesamt sehr gut: „Es hat sich herumgesprochen, und man muss an manchen Tagen schon fast reservieren.“ Die Idee dahinter ist indes nicht nur ein familienfreundliches gastronomisches Angebot: „Wir bieten auch Beratung, und die Ansprechpartner für Familien sind direkt vor Ort“, erklärt Mauch. Mittelfristig sollen zudem „Beratungslotsen“ etabliert werden.

Offenes Café mit 35 Plätzen und Spielzimmer

Aktuell ist das Café mit rund 35 Plätzen und einem zusätzlichen Spielzimmer montags bis freitags von 9 bis 12.30 Uhr geöffnet und zusätzlich am Montag von 14 bis 16.30 Uhr. Ziel ist es, so Leufke, an jedem Nachmittag unter der Woche zu öffnen. Dafür fehlt jedoch bislang die Finanzierung. Generell gelte: „Wir brauchen finanzielle Unterstützung, um unsere sozialen Strukturen anbieten zu können“, betont Leufke. Dies sei in Form von Spenden oder durch die Mitgliedschaft im FAZ möglich.

Der Umbau des denkmalgeschützten Hauses mit Mansardendach aus dem 19. Jahrhundert nach den Plänen des Architekturbüros Wilhelm und Hovenbitzer war ebenfalls kostenintensiv. Die Stadt hat hier rund 1,4 Millionen Euro investiert. „Glücklicherweise konnte die Kostenschätzung trotz des Altbaus eingehalten werden“, sagte Annette Buchauer, Fachbereichsleiterin Grundstücks- und Gebäudemanagement, am Montag auf Anfrage.

Mischung aus moderner Funktionalität und schönen Details

Nur der Lift, welcher zumindest das Erdgeschoss barrierefrei machen soll und laut Leufke vor allem für ältere Gäste wichtig ist, wurde noch nicht installiert, und die Heizung läuft aktuell ebenfalls noch nicht einwandfrei. „Ansonsten versprüht das Haus mitten auf dem Campus im Inneren mit seiner Mischung aus moderner Funktionalität und schönen Details aber viel Charme“, schwärmt Mauch.

Im ersten Obergeschoss ist der Gruppenraum für alle FAZ-Angebote wie Pekip untergebracht, zudem hat der Mini-Kindergarten dort seine neue Heimat gefunden. Deren kleine Besucher freuen sich insbesondere über den eigenen Garten mit Sandkasten hinter dem Haus. Auch die neue Nähe zum Kinderland (Baumgartnerstraße 14) schafft laut Mauch Vorteile und Synergieeffekte.

Im zweiten Obergeschoss befinden sich die FAZ-Büros, ein Besprechungsraum und der Fachdienst Kindertagespflege, der bislang im Rathaus angesiedelt war. „Die Trennung war vielen oft nicht klar, jetzt können wir aber schnell weitervermitteln“, erklärt Leufke, und Mechthild Hof vom Fachdienst bestätigt: „Es ist ein Wahnsinnsgewinn, Tür an Tür zu sitzen.“

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