^ Lörrach: Ein Herz für Mundart und Musik - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Ein Herz für Mundart und Musik

Die Oberbadische
Heidi Engler-Ludin wie sie viele kannten: als Dirigentin bei der Chorprobe                      Foto: Ade Foto: Die Oberbadische

Nachruf: Heidi Engler-Ludin verstorben / Sie leitete das „Stettemer Chörli“

Von Peter Ade

Lörrach. Stetten trauert um Heidi Engler-Ludin. Im Alter von 77 Jahren starb die beliebte Bürgerin nach längerem Leiden. Ihr Name ist unter anderem untrennbar verbunden mit dem „Stettemer Chörli“, das sie seit Gründung im Jahr 2007 bis zum Herbst des Vorjahrs fast 13 Jahre lang geleitet hatte.

Musik und Mundart – vor allem Gesang – begeisterten Engler-Ludin von Kindesbeinen an. Mit acht Jahren nahm sie Klavierunterricht und als 16-Jährige Gesangsunterricht in Basel. Nach ihrem ersten öffentlichen Auftritt bei einem Sommerkonzert im Rosenfelspark würdige unsere Zeitung: „Die glockenreine Stimme der 15-jährigen Heidi Ludin dürfte in einigen Jahren viel versprechen.“

Die Einschätzung lag nicht daneben. Es folgten Auftritte bei den Jahresfeiern des Bürgerlichen Gesangvereins, bei Veranstaltungen im Rosenfelspark und bei kirchlichen Anlässen. Als „mein größtes Glück“ bezeichnete die talentierte Frau ihren Solo-Auftritt als Sopranistin zu Weihnachten 1964 bei der Schubert-Messe in der Kirche St. Fridolin.

Über 40 Jahre sang Engler-Ludin bei Festmessen im Kirchenchor mit. Privat lag ihr viel daran, zusammen mit ihrem Sohn Frank sowie mit Gerold Bernhard und Siegfried Bürgelin eine CD mit Liedern aus dem Markgräflerland zu produzieren, basierend auf Gedichten von Johann Peter Hebel, Werner Richter und Gerhard Jung.

Das Vereinsleben war Heidi Engler-Ludin stets Herzenssache: Neben ihren solistischen Auftritten unterstützte sie den Bürgerlichen Sängerverein, der 1974 mit dem Gesangverein Stetten zur Singgemeinschaft Lörrach fusionierte.

Nach einem Chorleiterlehrgang war sie zunächst Vizedirigentin und von 1982 bis 1998 Dirigentin der Singgemeinschaft. Sie sagte einmal selbst: „In diesen Jahren konnte ich mir viele Musikträume erfüllen – in Lörrach und Stetten, später auch in den Partnerstädten.“

Im Jahr 2007 ließ sich Heidi-Engler-Ludin nicht lange bitten, einen neuen Männerchor als Projektchor zu leiten. Die Idee dazu hatte Günter Stiefvater, der die Feier „100 Jahre Zusammenschluss Stetten und Lörrach“ im Jahr 2008 mit Chorgesang verschönern wollte.

27 Sänger fanden sich im Oktober 2007 zur ersten Probe in der Neumattschule ein. Das „Stettemer Chörli“ war bald aus der Taufe gehoben und sang nach einigen Proben auch bei Anlässen der 1250-Jahr-Feier Lieder. Das Repertoire wird seither auch bei den 1. Mai-Feiern in Stetten, den Jahresfeiern, bei Beerdigungen und bei besonderen Geburtstagen zum Besten gegeben.

Inzwischen ist das Chörli über zwölf Jahre alt. Leider musste sich die Dirigentin aus gesundheitlichen Gründen im Herbst des vergangenen Jahres zurückziehen. Bei der letzten Jahresfeier wurde sie von Chorsprecher Dieter Stiefvater geehrt. Das Chörli zeigte sich dankbar, dass Heidi Engler-Ludins Sohn Frank die musikalische Leitung nahtlos übernommen hat.

„Der Zusammenhalt und die Freude am Singen ist unglaublich schön und macht allen viel Spaß“, beschrieb Engler-Ludin ihre Motivation, immer wieder Neues auf die Beine zu stellen und dabei die Tradition des alemannischen Kulturguts nicht außer Acht zu lassen.   Die Abdankungsfeier für Heidi Engler-Ludin findet am Freitag, 14. Februar, um 14 Uhr in der Kirche St. Fridolin statt. Die Urne wird zu einem späteren Zeitpunkt im engsten Familienkreis beigesetzt.

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