Kommen wir zu Moehrings vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten: 1961 beschloss der Gemeinderat, die Leitung des Heimatmuseums Professor Philipp Hieber und dessen Schwiegersohn Gerhard Moehring zu übertragen. Hier konnte Moehring sein ganzes Können und seine Leistungsfreude für den Erhalt der heimatlichen Kulturgüter einbringen. Als sich Hieber altersbedingt aus der Museumsarbeit verabschiedete, blieb Gerhard Moehring alleiniger ehrenamtlicher Leiter des Museums.
Als das alte Museumsgebäude dem Verkehr weichen musste, war es Moehring, der mit einer nie erlahmenden Tatkraft den Umzug in das heutige Museumsgebäude vorbereitete. 1978 konnte das neue „Museum am Burghof“ wie es damals hieß, eingeweiht werden. Seit dessen Eröffnung ist es Moehring zu verdanken, dass sich in der Bevölkerung ein anhaltend starkes Interesse für Heimatgeschichte entwickelte. Moehring legte die Basis dafür, dass das Museum zu einer wichtigen Kulturstätte in der Region werden konnte. Sein Credo lautet, und ich zitiere ihn: „Museum muss eine wichtige Stätte der Kultur sein, die die Geschichte der Region konserviert, aber auch für künftige Generationen fortschreibt.“ 1981 war das Museum am Burghof einer von fünf deutschen Kandidaten des Europarates für „Das interessanteste Museum“.
Bemerkt sei an dieser Stelle, dass Gerhard Moehrings Sohn Markus diese Arbeit als hauptamtlicher Leiter des heutigen Dreiländermuseums erfolgreich fortführt und das Museum mit seinem Team zu einer weit über die Grenzen der Stadt hinaus geachteten Kultureinrichtung gemacht hat.
Gerhard Moehrings ehrenamtliches Engagement erschöpfte sich nicht nur in der Museumsarbeit, die er noch viele Jahre im Ruhestand täglich fortgeführt hat. Er war lange Zeit Schriftleiter der Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland für Geschichte und Landeskunde und zweiter Vorsitzender des Museumsverbandes Baden-Württemberg.
Gemeinsam mit Walter Jung gab Moehring 25 Jahre lang – bis 1995 – die Jahrbücher „Unser Lörrach“ heraus. Die Ortschronik seines Heimatortes Hauingen, die im Jahr 2002 zum 900-jährigen Bestehen erschien, und die Dokumentation „1250 Jahre Kirche Rötteln“ sind weitere Meilensteine der heimatgeschichtlichen Arbeit von Gerhard Moehring.
Mehrere Ehrungen wurden ihm für seine vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten bereits zuteil: Dazu gehört der Hebeldank, die Medaille für Verdienste um die Heimat und schließlich das Bundesverdienstkreuz 1993. Nun ist es an der Zeit, dass auch die Stadt Lörrach Gerhard Moehring für die bleibenden Verdienste um seine Heimatstadt mit der Lisa-Rees-Medaille auszeichnet. Lieber Gerhard Moehring: Herzlichen Glückwunsch! Sie haben diese Ehrung wahrlich verdient. Die Redaktion schließt sich den sicher zahlreichen Gratulanten gerne an!