Kurzfilm: Lörracher Filmproduzent bei Berlinale vertreten.
Lörrach - Der Lörracher Filmproduzent Maurice L. Kubitschek ist mit seinem Kurzfilm „Jederzeit“ auf der Berlinale vertreten. Erneut ist es ihm mit seinem Team, welches extra für den „99Fire Films Award“ anlässlich der Berlinale aus ganz Deutschland zusammengestellt wurde, gelungen, unter die besten 44 von über 3300 eingereichten Filmen zu kommen.
Die Jury um Schauspielerin Veronica Ferres, Constantin Film- Geschäftsführer Torsten Koch, Regisseur Jakob M. Erwa (Die Mitte der Welt) sowie die Schauspielerinnen Christine Urspruch (Tatort Münster) und Gizem Emre (Fack ju Göhte) wählten den Film „Jederzeit“, zu einem der Top Filme in diesem Jahr. Produziert wurde er von Kubitscheks neu gegründeter Langsommer-Filmproduktion.
Der Film „Jederzeit“ erzählt von Nummer 099. Der junge Proband lebt seit frühester Kindheit in einem Institut. Er wird ver- und umsorgt, körperliche und geistige Ertüchtigung fördern seine Gesundheit, und um den menschlichen Austausch wird sich in der „Social Time“ gekümmert, die er gemeinsam mit anderen Probanden verbringt. Die Leiterin der Einrichtung hat es sich zur persönlichen Aufgabe gemacht, der verrohten und übersättigten Gesellschaft etwas entgegenzusetzen: einen neuen Menschen mit reinem Geist und einer friedlichen Gesinnung. Durch Medikation und absolute Vermeidung von Farben ist es ihr gelungen, dass keiner der Probanden mehr weiß, was „da draußen” wirklich los ist. Als aber bei einem Unfall 099 einen purpurnen Blutstropfen sieht, übermannen ihn Fragmente seiner Kindheit und er wird sich seines goldenen Käfigs gewahr. Er fällt aus der Unschuld.
Schlechten Erinnerungen einfach löschen?
„Uns interessiert die Frage, ob der Mensch ein Leben ohne seine Erinnerungen überhaupt wählen würde. Wer bin ich, wenn ich mich nicht erinnere? Wäre man bereit, seine schlechten Erinnerungen zu löschen für den Preis, die Entwicklung, die man Dank dieser Erfahrungen gemacht hat, ebenfalls zu vergessen? Habe ich den Mut, ein fremdbestimmtes aber behütetes Leben gegen eines in Freiheit und Unsicherheit zu tauschen, um die Chance auf echte Emotionen zu erhalten?“, erläutert Kubitschek die beabsichtigten Fragestellungen des Films. In Zeiten von verstärkt auftauchenden totalitären Strukturen sei dieser Film zur philosophischen Auseinandersetzung geworden.
„Wir sind unglaublich dankbar über die Nominierung“, so Kubitschek. Schon im vergangenen Jahr hatte er an dem Filmwettbewerb teilgenommen (wir berichteten). Dadurch hat sich für Kubitschek und sein Team viel verändert. In der neu strukturieren Langsommer-Filmproduktion produziert er nun hochwertige Werbespots für große Unternehmen in Deutschland und der Schweiz. Mit „Langsommer Pictures“ baut Kubitschek zudem eine zweite Marke auf, die sich mit der Erstellung von Kurz- und Langfilmen befassen wird. „Ein erster Vertrag für einen Spielfilm, den wir im Oktober 2019 produzieren werden, ist schon unterschrieben“, verrät Kubitschek.
