Lörrach Ein Licht in der Finsternis

Die Oberbadische
Gemeindereferentin Helga Bing leitete für den verhinderten Pfarrer Thorsten Becker einen Wortgottesdienst mit Kommunion. Foto: Die Oberbadische

Weihnachten: Zahlreiche Christen feierten in festlichen Gottesdiensten die Menschwerdung Gottes

Das Fest der Geburt Jesu Christi feierten katholische und evangelische Christen in Lörrach mit besonderen Gottesdiensten und Krippenfeiern.

Von Ursula König

Lörrach. Flexibilität war am vierten Advent für die Organisatoren der Heiligen Messe in der Kirche St. Fridolin angesagt. Pfarrer Thorsten Becker war in der Nacht zu einem Notfall gerufen worden, und so übernahm die Gemeindereferentin Helga Bing die Gestaltung eines Wortgottesdienstes mit Kommunion. Sie lud zum Innehalten ein, an einem Tag, an welchem der Übergang zwischen Advent und Heilig Abend nicht klar umrissen sei.

Dieser Tag biete die Chance, zur Ruhe zu kommen und sich in besonderer Weise auf Heilig Abend einzustimmen.

„Manchmal geht es anders als geplant“. Mit diesem Satz spannte sie auch den Bogen zur Weihnachtsgeschichte; zur Geburt Jesu in einem Stall. Vielen sei diese Geschichte vertraut und sie werde mit Wärme und Geborgenheit verbunden.

Die Gemeindereferentin hatte vor Weihnachten aber auch mit Kindern gesprochen, die ein anderes Bild von der Situation im Stall hatten. „Da stinkt es. Da gibt es kein Bett und kein sauberes Wasser“, lauteten Kommentare von Kindern, die zum ersten Mal davon hörten, dass Jesus in einem Stall geboren wurde.

So stünde eine „romantische Geschichte“ gegen das „Unverständnis“, das mit dem Ort verbunden sei. Allerdings: „Menschen können Orte verändern, die zunächst nicht schön sind.“ So stehe der Stall auch dafür, sich zum schönsten Ort zu wandeln. Der Wunsch vieler Menschen nach Wandel biete an Weihnachten die Chance zu erkennen, dass Jesus ein Symbol für das Leben sei. „Heilig Abend ist einer der größten Sehnsuchtstage auf der Welt“. Wenn Christus angenommen werde, könne neues Leben beginnen und somit der Wandel stattfinden.

Von Kindern lernen, wie wir als Erwachsene noch staunen können und Raum schaffen für ein kleines Licht; diesen Gedanken gab Pfarrerin Susanne Böhmers von der Johannesgemeinde mit in die Weihnachtszeit. Gott als „Vater“ zu erkennen, bedeute auch, zu verstehen, wie ähnlich wir ihm seien. „Gott ist Mensch geworden“, erklärte sie zur Bedeutung von Weihnachten. Und er sei es immer noch und werde es immer sein.

Folge man der „Weihnachtslogik“, dann gehörten alle zur Familie Gottes, denn Jesus sei der Bruder aller. Was diese Bindung bedeute, gehe über unsere „irdische“ Vorstellung hinaus und könne noch nicht wirklich erfasst werden. „Wir haben oft mehr unsere Defizite im Blick als unsere Ähnlichkeit mit Gott“. Deshalb sei es wichtig zu lernen, Schuldgefühle loszulassen. Vertrauen lernen in die Gnade Gottes sei „ein Sprung in den Glauben“ und bedeute, auf eine Kraft zu vertrauen, die nicht „verstandesmäßig“ sei.

„Wir sind mehr, als wir uns vorstellen können“, gab die Pfarrerin den Gläubigen mit auf den Weg, und sie sollten die Kräfte stärken, die das Gute fördern. Für Christen bedeute Weihnachten ein „Dennoch“gegen die Finsternis in der Welt.

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