Lörrach Ein Masterplan ist in der Mache

Regine Ounas-Kräusel
In der Stadt Lörrach gibt es noch Potenzial beim Ausbau erneuerbarer Energien. Mit einem Masterplan Sanierung für die städtischen Gebäude soll es auf dem Weg zur Energieneutralität vorangehen. Foto: Bernhard Konrad

Die Stadt muss das Tempo bei der Sanierung der kommunalen Gebäude erhöhen, um Lörrach bis 2040 energieneutral zu machen.

Energieberater Jörg Bienhüls stellte den Bericht am Donnerstagabend im Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) vor.

Energiebedarf sinkt

Der Energiebericht zeigt: Wärme- und Strombedarf sinken in Lörrach seit mehreren Jahren. Der Wärmebedarf fiel von 786 Gigawattstunden (GWh) im Jahr 2011 auf 507 GWh im Jahr 2022. Der Strombedarf fiel seit 2017 von 223 auf 199 GWh. Ein Grund seien auch die Schließungen von drei großen Firmen, heißt es. Laut Bericht kann bei der Gebäudeheizung das meiste Kohlenstoffdioxid (CO2) eingespart werden. Bislang kommen nur neun Prozent der Wärmeenergie aus erneuerbaren, CO2-freien Quellen. Der Strom kommt dagegen zu 77 Prozent aus erneuerbaren Quellen, überwiegend aus heimischer Wasserkraft. Der Anteil von Sonnenstrom ist mit 5,1 Prozent allerdings noch sehr gering. Die Einrichtungen der Stadt – Rathaus, Schulen und andere Gebäude, Krematorium und Schwimmbäder – verbrauchen bezogen auf die Gesamtstadt nur sehr wenig Energie: knapp zwei Prozent der Wärme und knapp drei Prozent des Stroms.

Verbrauch bei der Stadt

Detailliert schlüsselt der Bericht den Energiebedarf der Städtischen Gebäude und Einrichtungen im Jahr 2022 auf. Der Wärmeverbrauch war 2022 wegen des warmen Herbstes und der Energiekrise geringer als 2021. Der Stromverbrauch war dagegen etwas höher, weil die Bäder nach der Pandemie wieder geöffnet hatten und wegen eines Messfehlers im Krematorium.

Die Heizenergie für die städtischen Gebäude und das Hallenbad kommt aktuell noch zur Hälfte (58 Prozent) aus Erdgas und zu 41 Prozent aus Holz und Biogas. Der Strom kommt größtenteils aus heimischer Wasserkraft, zu zehn Prozent aus städtischen Blockheizkraftwerken und nur zu fünf Prozent aus Solaranlagen.

Masterplan Sanierung

Als Beitrag zur Klimaneutralität im Jahr 2040 arbeitet die Stadt derzeit einen Masterplan zur Sanierung ihrer Gebäude aus. Im Masterplan aufgelistet sind 23 Gebäude, in denen durch Sanierung ein Viertel der Heizenergie und die Hälfte des CO2 eingespart werden könnte. Ganz oben auf der Liste stehen das Rathaus und die Fridolinschule, die aktuell schon saniert wird. Als vorbildliches Beispiel nannte Bienhüls die Rosenfelshalle, deren Energieverbrauch durch Sanierung um 80 Prozent gesenkt wurde. Außerdem will die Stadt den Biogasanteil für ihre Blockheizkraftwerke bis 2040 von jetzt zehn auf 100 Prozent erhöhen, die Nahwärme ausbauen und die Straßenbeleuchtung nach und nach auf LED umstellen.

Finanzieller Nutzen

Angesichts der aktuell hohen Gaspreise lohnt es sich auch finanziell, Energie einzusparen und auf Erneuerbare umzustellen. Auch diese Botschaft vermittelt der Energiebericht. Die Stadt hätte 2022 etwa 534 000 Euro mehr bezahlt, hätte sie mit dem gleichen Verbrauch und den gleichen Energieträgern geheizt wie im Jahr 1999, heißt es.

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