^ Lörrach: Ein Netz der Wärme für „Stetten-Dorf“ - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Ein Netz der Wärme für „Stetten-Dorf“

bk
Die Holzhackschnitzelanlage am Hallenbad wird eingebunden. Foto: Konrad

In Stetten baut die Stadt ein Nahwärmenetz auf und informiert Bürger über Optionen der Gebäudesanierung.

Der Bau einer Quartierzentrale zur Wärmeerzeugung und eines Wärmenetzes im Untergeschoss der neuen Sporthalle der Fridolinschule hat bereits begonnen (wir berichteten). Die Stadtenergie Lörrach trägt die zusätzlichen Bauwerkskosten in Höhe von rund 450 000 Euro netto. Die spätere Nutzung erfolgt deshalb mietfrei.

Die Quartierszentrale wird von der Stadtenergie im ersten Schritt mit der für den Start der Versorgung notwendigen Technik ausgestattet. Hierzu zählen ein Pufferspeicher und ein Erdgas-Spitzenlastkessel sowie die Schornsteinanlage für den Endausbau. Zukünftig vorgesehen sind zudem zwei Grundlastkessel für Holzpellets. Mit diesem Konzept wird es möglich sein, rund 75 Prozent der erzeugten Wärme aus dem erneuerbaren Energieträger Holzpellets zu erzeugen, informiert die Stadt beim Mediengespräch.

Die Anlage am Hallenbad

Bis zum Bau der Pelletkessel ist eine Zwischenlösung zur Nutzung erneuerbarer Wärme geplant: Hierfür soll die Holzhackschnitzelheizung am Hallenbad eingebunden werden. Diese Anlage – sie beheizt das Bad und die Campus-Schulen – ist bisher nicht ganzjährig in Betrieb und nur wenige Monate im Jahr ausgelastet. Die Zwischenlösung sei auch deshalb sinnvoll, weil aus dem Norden der Stadt zukünftig industrielle Abwärme kommen könnte, die dann vorrangig genutzt werden müsse, hieß es. Auf einen Vollausbau des Quartierszentrums mit Holzpellets könnte dann gegebenenfalls verzichtet werden, erläuterte Stadtenergie-Geschäftsführer Michael Pilgermayer. Er sprach den Namen des Unternehmens nicht aus, indes ist in Lörrach bekannt, dass damit die Mondelez gemeint ist.

Die Zeitschiene

Das Wärmenetz soll in mehreren Schritten entstehen: Im Jahr 2024 ist der Grundausbau geplant. Dieser soll die neue Quartierszentrale via Schulstraße, Goethestraße, Gustav-Hugo-Straße, Zwischen den Wegen, Scheffelstraße und Stettengasse mit der Holzhackschnitzelanlage am Hallenbad verbinden. Zum Ausbau 2024 sollen die Schillerstraße und Teile der Hauptstraße gehören. Der Ausbau soll 2025 und 2026 fortgesetzt werden.

Das Versorgungsgebiet

Insgesamt wurde das neue Versorgungsgebiet in folgenden Umgrenzungen konzipiert: Im Westen wird das Gebiet von der Bahnlinie, im Norden von der Schillerstraße begrenzt. Im Süden ist die Konrad-Adenauer-Straße die Grenze. Im Osten verläuft die Gebietsgrenze durch die Stettengasse und die Rathausgasse, sie umschließt große Teile des „Dorfkerns“ inklusive Fridolinkirche und stößt via Inzlinger Straße wieder auf die Konrad-Adenauer-Straße. Innerhalb der Gebietsumgrenzung liegen rund 700 Gebäude.

Das Gebiet „Stetten-Dorf“ verbinde damit zwei Wärmeverbünde und bilde mit seiner Hauptleitung in der Pestalozzistraße und der Kreuzstraße einen strategisch wichtigen Teil einer Nord-Süd-Verbindung östlich der Bahnlinie, die in der Bergstraße auf den bestehenden Wärmeverbund Belchenstraße stößt.

Infos für Bürger

Am 11. Oktober ist eine Info- Veranstaltung für die Immobilienbesitzer im neuen Wärmenetzquartier Stetten-Dorf geplant. Neben Details zum geplanten Netz werden mögliche Maßnahmen der Gebäudesanierung vorgestellt.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading