Der Klimabeirat erörtert das städtebauliche Projekt „Am Zoll“ und den Bau eines Wohn- und Geschäftshauses beim Bahnhof Stetten.
Als erstes soll der Bahnhof Stetten zum Mobilitätsknoten umgestaltet werden. In der Basler Straße zwischen Bahnhof und Zoll sollen Rad- und Fußverkehr mehr Platz bekommen. Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic sagte: „Die Planungen dafür könnten 2024 beginnen, falls der Gemeinderat dafür Geld im Haushalt bewilligt.“
Das grenzüberschreitende Projekt „Am Zoll Lörrach/Riehen“ entstand bei der IBA Basel. Auch Tramgleise werden zumindest planerisch berücksichtigt. Später soll direkt an der Grenze neben dem alten Zollhaus ein Wohnquartier entstehen. Überall, auch an der Straße, sollen Bäume gepflanzt werden. Der Bund hat der Stadt für eine Projektsumme von knapp acht Millionen Euro Zuschüsse von 66 Prozent in Aussicht gestellt. Da das Geld nicht für das gesamte Projekt ausreiche, wolle man sich am Anfang auf die Gestaltung des öffentlichen Raums konzentrieren, sagte Neuhöfer-Avdic.
Die Dr-Eberle-Stiftung und die Firma PR Markgräfler Bau wollen gegenüber dem Bahnhof Stetten ein Wohn- und Geschäftshaus bauen, ein fünf- bis achtgeschossig gestaffeltes Gebäude. Ein städtebaulicher Rahmenplan bindet es in das Projekt „Am Zoll“ ein.
Stadtrat Thomas Hengelage (Die Grünen) und der Bürger Christan Bucher forderten, dass am Zoll ein Übergang für Radfahrer geschaffen wird, von dem aus sie weiter zum Radweg an der Wiese fahren können. Dies sei in Arbeit, sagte Klaus Dullisch, Fachbereichsleiter Tiefbau. Und: Demnächst erhalte der Gemeinderat Infos zum Ausbau der S-Bahn.
Christiane Herborn (Runder Tisch Klima) forderte, dass Parkflächen und möglichst auch die Radwege mit Solarmodulen überdacht werden.
Stadtrat Bernhard Escher (fraktionslos) warnte davor, die Parkplätze am Bahnhof Stetten noch weiter zu reduzieren. Schon heute gebe es dort für behinderte Menschen nur einen Stellplatz. Ratskollege Jürgen Exner (CDU) mahnte eine barrierefreie Gestaltung an. Man sei mit dem Behindertenbeirat im Gespräch, versicherte Dullisch.
Christian Bucher wiederholte seinen Vorschlag zum grenzüberschreitenden Verkehr: Man könne die Basler Buslinie 34 bis nach Lörrach führen, sagte er. Die Linie fahre in Basel wichtige Ziele wie das Universitätsspital an. Ließe man den Bus bis zum Lörracher Zentralklinikum fahren, seien die Verkehrsprobleme dort gelöst. Die Basler Linie 34 werde in Lörrachs neues Buskonzept aufgenommen, so die Bürgermeisterin.
Kritische Anmerkungen gab es zur Höhe des geplanten Wohn- und Geschäftshauses, jemand befürchtete einen „Schluchteffekt“. Der städtebauliche Rahmenplan erlaube acht Stockwerke und der Gestaltungsbeirat habe das Gebäude gutgeheißen, sagte Dullisch. Beheizt werde es vermutlich von einer Heizzentrale aus einem Gebäude an der Elsässer Straße, beantwortete er eine weitere Frage.
