Lörrach Ein Quartett mit Groove und Können

Regine Ounas-Kräusel
Das Mark Sherman Quartet mit Mark Sherman am Klavier begeisterte die Besucher im Lörracher Jazztone mit seinem Auftritt. Sie brachten Stücke in der Tradition des Bebop zu Gehör. Foto: Regine Ounas-Kräusel

Treibende Rhythmen, energiegeladene Improvisationen: Das Mark Sherman Quartet riss sein Publikum im Jazztone mit seinem Sound in der Tradition des Bebop mit.

Vor allem waren Eigenkompositionen des international anerkannten Vibrafonisten und Pianisten Mark Shermann zu hören.

Spielerisch improvisiert

Druckvoll, treibend, im eingängigen Sound begrüßte das Quartett sein Publikum im gut besuchten Club mit Sharmans „Blues on the run“. Von Anfang an faszinierten die Musiker mit ihren Qualitäten: Lustvoll und schnell ließ Joe Magnarelli die Improvisationen auf seiner Trompete fließen und schmeichelte mit seinem warmem Ton den Ohren. Bernd Reiter trieb den Bandklang am Schlagzeug federnd voran, ließ die Trommeln wirbeln, die Becken rauschen. Stephan Kurmann, der seinen Kontrabass mit ganzem Körpereinsatz spielte, und Mark Shermann am Flügel ergänzten die Musik. Obwohl Sherman der Kopf der Combo war, blieb er oft im Hintergrund, begleitete mit rhythmischen Akkorden, mit vehementen Riffs oder auch mit filigran aufblitzenden Höhen. Aber vor allem, wenn er als Solist zu improvisieren begann, begeisterte er mit diesen Qualitäten.

Erfahrene Live-Musiker

Das Mark Sherman Quartet spielte vor allem Eigenkompositionen von seiner CD „Live at the Bird’s Eye – volume II“, die es im April 2023 in dem renommierten Basler Jazzclub aufgenommen hat. Sherman pflegt seit vielen Jahren Kontakte zum Bird’s Eye – schon im Jahr 2008 entstand dort die erste Live-CD, allerdings in anderer Besetzung und mit Sherman am Vibrafon. Vor ein paar Jahren habe er nun zum Klavier gewechselt, weil er wegen seines Alters das Vibrafon nicht mehr auf die Bühne heben könne, kokettierte der Amerikaner, der als Musiker auch schon den US-Außenminister auf einer Tournee durch Südostasien begleitet hat, im Gespräch mit unserer Zeitung.

Vibrierende Rhythmen

Schnell und unruhig vibrierend spielte die Combo, wie es für den Bebop typisch ist, dann wieder mit sattem eingängigen Groove. Auch lyrische Balladen erklingen, wie Shermans Song „For E.H.“. Bei den Balladen griff Joe Magnarelli, der zu den führenden Jazztrompetern gehört, auch mal zum Flügelhorn, und seine Improvisationen klangen noch einen Tick samtiger als auf der Trompete. Alle vier Musiker traten immer wieder als Solisten in den Vordergrund, improvisierten druckvoll, packend oder ließen es einfach lustvoll laufen. Das überwiegend ältere Publikum an den kleinen Tischchen im Club applaudierte immer wieder begeistert.

Mit Charlie Parkers „Bob Contest“ und einer Zugabe verabschiedete sich das Mark Sherman Quartet zu vorgerückter Stunde von seinem Lörracher Publikum zum nächsten Konzert auf einer Tournee mit 16 Auftritten in fünf Ländern.

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