„Das Standardrezept für Inklusion gibt es nicht“, sagte Judith Pantli, Konrektorin der FES-Grundschule. Sie ist besonders begeistert vom starken Zusammengehörigkeitsgefühl in den Inklusionsklassen, das auch über die gemeinsame Schulzeit hinauswirkt.
Eine Mutter im Publikum beschrieb es so: „Die Kinder mit Behinderung erfahren dadurch ein stärkeres Selbstbewusstsein und erhalten Zugang zu einer Welt, die sonst schwer für sie zu betreten wäre.“
„Das funktioniert auch im Gymnasium“, sagte Stefan Windisch. Seit diesem Schuljahr gibt es dort eine Inklusionsklasse als Fortsetzung der Grundschule gemeinsam. „Das Projekt veränderte nicht nur diese Klasse, sondern den gesamten Campus positiv.“ Die Kinder ohne Behinderung erlernen soziale Kompetenzen, die sie auf ihrem weiteren Weg so nicht mehr erwerben könnten.
Wie es nach der Schule mit Inklusion weitergeht, war dann auch eine Frage des Publikums. Im Café Glashaus wird seit 13 Jahren inklusiv gearbeitet, alle Mitarbeiter sind auf dem ersten Arbeitsmarkt angestellt, berichtet dessen Leiter Stefan Bossert. Das Team sei fest zusammengewachsen, Berührungsängste gebe es kaum.
Dirk Furtwängler hatte es vor Jahren dagegen nicht so leicht, eine Arbeitsstelle zu finden. Er hatte mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Birgit Hehl sieht die Entwicklung der beruflichen Entwicklung für Menschen mit Behinderung im Landkreis mittlerweile als sehr positiv. Durch Praktika lernen sich beide Seiten kennen, Vorurteile können abgebaut werden.
Organisiert wurde der Aktionsabend in Lörrach von Vertretern der FES Lörrach, dem GEW Kreisverband Lörrach und Marion Koch, deren Sohn Samuel seit seinem Unfall in der Fernsehsendung „Wetten dass…“ auf den Rollstuhl angewiesen ist. Durch den Abend führte Daniel Dröschel.