Das Besondere dabei: Bradshaw ist gerade einmal 16 Jahre alt. Die Konzertreihe „Junges Podium“ bietet Jungtalenten der klassischen Musik ein Forum. Dabei fällt es schwer, Bradshaw überhaupt als Neuentdeckung zu bezeichnen: Rund 20 internationale Musikpreise, diverse Festivalteilnahmen und Kooperationen mit Größen wie Lang Lang oder Martha Argerich schmücken die Vita des Pianisten bereits.
Auch im Burghof zeigt er an diesem Vormittag, warum man sich seinen Namen merken muss. Die Stücke von Beethoven, Chopin, Schumann und bei den Zugaben auch von Liszt geraten zum musikalischen Feuerwerk. Mal als regelrechten Parforceritt, in den entsprechenden Passagen dann mit filigranem Anschlag, erweckt der 16-jährige Musiker die Stücke zum Leben. Er scheut sich nicht davor, auch Stille zuzulassen, lässt einzelnen Tönen immer wieder Raum zum Nachhallen und erweist sich auch in den anspruchsvollsten Passagen als Meister seines Fachs. Dabei geht er hoch konzentriert zu Werke, gönnt sich zwischen den einzelnen Stücken nur kurze Momente des Innehaltens und Sich-Sammelns.