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Lörrach Ein Zeichen für den Jugendschutz

Die Oberbadische
Der FV Lörrach-Brombach soll als erster Verein im Landkreis Lörrach mit dem Label „Jugendfreundlicher Verein“ zertifiziert werden, und zwar dies in Kooperation mit der Villa Schöpflin (v.l.): Peter Eichin, Bernd Schleith, Franziska Zehner, Dietmar Hug und Joachim Schröter. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Suchtprävention: FVLB strebt mit der Villa Schöpflin das Zertifikat „Jugendfreundlicher Verein“ an

Zeichen setzen für den Jugendschutz und den verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol und Drogen: Das ist das hehre Ziel des FV Lörrach-Brombach (FVLB) bei einer Initiative in Kooperation mit der Villa Schöpflin, Zentrum für Suchtprävention. Schon einige Jahre gibt es eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Jetzt wird das Zertifikat „Jugendfreundlicher Verein“ angestrebt.

Von Gerd Lustig

Lörrach. Es wäre der erste Club im gesamten Landkreis, der mit diesem Siegel ausgezeichnet werden würde. Wenn alles glatt über die Bühne geht, könnte dies Ende Sommer/Anfang Herbst soweit sein. Allen Beteiligten ist klar: Prävention ist eine Gemeinschaftsaufgabe.

„Die Zertifizierung des ersten Vereins wäre ein schöner und wichtiger Schritt“, erklärte Peter Eichin, Geschäftsführer der Villa Schöpflin, beim gestrigen Pressegespräch, an dem mit Präsident Joachim Schröter, Vize-Präsident Bernd Schleith und C-Jugendtrainer Dietmar Hug auch drei maßgebliche an dem Projekt beteiligte Personen des FVLB dabei waren.

Bei dem Label handelt es sich um ein Konzept, das im Rahmen des vor 15 Jahren in Lörrach kreierten und inzwischen bundesweit angewandten „HaLT“-Projektes, durch den Standort Baden-Baden/Rastatt entwickelt wurde. Wie die hiesige Projektleiterin von „HaLT Pro aktiv“ Franziska Zehner informierte. Dort sind inzwischen rund 100 Vereine zertifiziert. Jetzt hofft man auch hier auf eine große Sogwirkung und viele Nachahmer.

Verbindliches Regelwerk wird gefordert

Der FVLB ist schon seit längerer Zeit auf einem guten Weg in Sachen Jugendschutz. Um das Zertifikat tatsächlich zu erlangen, fehlen derzeit aber noch einige Bausteine. Als Erstes ist ein verbindliches Regelwerk gefordert, in dem Regeln zum Schutz der Kinder und Jugendlichen verbindlich aufgestellt sind. Die Botschaft muss lauten: „Jugendschutz ist uns wichtig.“

Weiterhin zählt dazu, dass sämtliche Jugendtrainer (aktuell kicken beim FVLB 450 Kinder und Jugendliche in 26 Teams von den G- bis den A-Junioren) an einem speziellen Workshop in der Villa Schöpflin teilnehmen, bei dem es um die von Alkohol und Suchtmitteln ausgehenden Gefahren für Kinder und Jugendliche geht sowie auch um die Vorbildfunktion gerade von Jugendcoaches. Außerdem gehört zum Konzept, dass die Trainer gemeinsam mit ihren Mannschaften von Jugendlichen im sogenannten kritischen Alter das Angebot von aktiven Workshops in der Villa nutzen.

„Bei uns ist Alkohol bereits jetzt in allen Jugendmannschaften tabu“, sind sich Hug und auch Vize-Präsident Schleith einig. „Uns geht es als Verein nicht nur um die Jugendlichen, sondern auch um die Außenwirkung des Vereins“, machte Präsident Schröter klar.

Zunächst ein wenig umstritten, habe sich seit zwei Jahren durchgesetzt und bewährt, dass bei Turnieren wie der Junior-Trophy keine alkoholischen Getränke verkauft werden – auch nicht an Erwachsene. „Nur so können wir Eltern klar machen, dass der Jugendschutz bei uns eingehalten wird und sie dem Verein ihr Kind anvertrauen können“, ergänzte Schleith. Peter Eichin sprach bei dem Projekt von einer „Win-Win-Situation für alle Beteiligten“.

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