Lörrach Ein Zentrum für die ganze Familie

Gabriele Hauger
Angelika Mauch (links) und Christine Leufke im Café Miteinander Foto: Gabriele Hauger

Das Familienzentrum begeht coronabedingt sein 25-jähriges Jubiläum ein Jahr verspätet unter dem Motto „25+1“. Dieses soll zudem für die zukunftsweisende Ausrichtung der Institution stehen. Nächsten Samstag wird gefeiert.

Das Familienzentrum begeht coronabedingt sein 25-jähriges Jubiläum ein Jahr verspätet unter dem Motto „25+1“. Dieses soll zudem für die zukunftsweisende Ausrichtung der Institution stehen. Nächsten Samstag wird gefeiert.

Sonnendurchflutete Räume, lebhafte Kleinkinderstimmen: Die Atmosphäre im Domizil des Familienzentrums in der Baumgartnerstraße 33 ist durchdrungen von einer bewusst gelebten Willkommenskultur. „Wir wollen zentraler Anlaufpunkt für alle Familien sein“, sagt Christine Leufke (Bereichsleiterin). Sie hat ihre Funktion seit 2017 inne und steht für die Neuausrichtung: für eine stärke Einbindung der gesamten Familie über Generationen hinweg und für eine intensive Netzwerkbildung mit Institutionen und Partnern wie Stadtbibliothek, Seniorenbeirat, Wohnbau oder Pestalozzi-Schule, um nur einige zu nennen.

Rückblick

1997 wurde das Familienzentrum aus einer Elterninitiative heraus gegründet, es dient seitdem als Anlaufstelle für junge Familien, die oftmals neu und ohne Kontakte in die Stadt kommen. 2016 wurde dann eine gGmbH in freier Trägerschaft gegründet. Diese vereint Bildungs- und Beratungsangebote, Kindertageseinrichtungen sowie den Fachdienst Kindertagespflege.

Über 80 Mitarbeiter hat das Familienzentrum mittlerweile, ein aufgestelltes Team mit aktuell 13 Azubis. Über Fachkräftemangel muss man in den Kindertageseinrichtungen (Kinderland, Zwergenland, Kita am Sonnenplatz und Mini-Kindergarten) nicht klagen, eine Seltenheit, die an der guten Atmosphäre liegen dürfte. Auch das Engagement der Ehrenamtlichen ist beeindruckend: „Wir haben eine tolle Elternschaft“, freut sich Angelika Mauch.

Aufgabenvielfalt

Richtete sich das Familienzentrum ursprünglich hauptsächlich an Familien mit Kleinkindern, hat sich die Aufgabenvielfalt enorm gesteigert.

Geschäftsführerin Angelika Mauch, die früh als junge Mama über ein Pekip-Angebot zum Familienzentrum stieß, erinnert sich noch an die Anfangszeiten. „Damals war das Frauenbild noch ein anderes. Die Schaffung einer Kinderkrippe wurde oft kritisch gesehen. Wir galten manchen als Rabenmütter.“ Und es wurde der Einrichtung ein gewisser elitär-akademischer Touch nachgesagt.

Für Menschen jeden Alters

„Wir haben am Anfang ein wichtiges Publikum nicht erreicht. Das hat sich geändert“, erklärt Christine Leufke. Zum einen suchen gerade junge Eltern mit dem ersten Kind Ansprechpartner. „Wir sind aber ein Ort, an dem sich Menschen jeden Alters treffen, an dem Freundschaften geschlossen werden, wo man Rat und Hilfe finden kann.“

Dabei übernehme man eine Art Lotsenfunktion. Und der Bedarf ist groß. „Die Anfragen werden mehr, die Probleme vielschichtiger.“ Mehr Personal in der Verwaltung wäre hilfreich. Indes scheitert dies an den Finanzen. Allerdings konnten in letzter Zeit deutlich mehr Spenden und Fördermittel generiert werden, so Mauch.

Niederschwellig soll im Familienzentrum jedem und jeder zugehört werden. Da geht es um Geldsorgen, einen fehlenden Kitaplatz, Wohnungsnot, Lebensmittelknappheit: „Wir versuchen zu helfen und zu vermitteln.“ Viele Angebote sind zudem kostenlos. Man versteht sich als Kompetenzzentrum und Ansprechstelle in vielschichtigen Fragen wie Erziehung, Förderung, Betreuung oder Freizeitgestaltung, aber auch Trauerbegleitung und Soziales. Herzstück ist das liebevoll eingerichtete Café Miteinander, das von ganz verschiedenen Gruppen genutzt wird - generationsübergreifend.

Das Fest

Am Samstag, 22. April, wird das alles gefeiert – auch das 20-jährige Bestehen der Kinderbetreuung.

Mit dabei sind alle Partner. Es gibt Kochkurse, Bücherflohmarkt, Waffeln, Spiele, Ponyreiten, Info-Möglichkeiten, Rikschafahren und Menschenkicker an den beiden Standorten in der Baumgartnerstraße 14 und 33 von 11 bis 16 Uhr. Und jeder kann und darf hier seine Wünsche und Anregungen für die Zukunft des Familienzentrums platzieren.

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