^ Lörrach: Eine himmlische Komödie - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Eine himmlische Komödie

Gottfried Driesch
  Foto: Die Leiche des Küsters fällt aus dem Geheimgang. Inspektor Slack (Thomas Muck) übernimmt, während der Fischer (Marco Baldrich), Wirtin Rose Malloney (Katrin Baldric), Mrs. Miller (Gabi Nicklas) und Pater Brown (Martin Schade) entsetzt daneben stehen. Foto: Driesch

Das Salzertbrettli feierte mit „Ein Fall für Pater Brown“ eine überzeugende Premiere. Ein Mord ist zu klären.

Pater Brown ist unsterblich. Kaum ist das Licht im Saal verloschen, ertönt die bekannte Filmmusik der Pater-Brown-Verfilmungen mit Heinz Rühmann aus den 1960er Jahre. Damit war das Premierenpublikum im bis auf den letzten Platz ausverkauften Max-Josef-Metzger-Haus bestens eingestimmt auf das Stück aus der Feder von Florian Battermann und Jan Bodinus.

Überzeugende Figuren

Der Krimi spielt im Jahr 1961 auf der „Isle of Man“, mitten in der Irischen See. Das Pfarrhaus steht ganz oben auf der Klippe, und es öffnet sich eine herrliche Aussicht (hier gleich ein großes Lob an die Bühnengestaltung von Günter Lörracher). Liebevoll bis ins Detail ist das alte Pfarrhaus ausgestattet. An der Wand hängt ein Bild von Papst Johannes XXIII. Ein gemauerter Kamin in der Wohnstube des alten Pfarrhauses macht die Szenerie gemütlich.

Pfarrer Brown (glänzend: Martin Schade) ist gerade zum wiederholten Male strafversetzt worden. Seinem Vorgesetzten passt das kriminalistische Hobby seines Priesters nicht. Und so jammert die Haushälterin Mrs. Miller (überzeugend: Gabi Nicklas), sie wolle wenigstens ein Mal zu Ostern und zu Weihnachten in dieselbe Kirche gehen. Liebevoll heißt die Tochter des Küsters, Sophie Gladwell (jugendlich frisch: Rebekka Ihlemann), den neuen Pfarrer willkommen. Der Fischer (gekonnt undurchsichtig: Marco Baldrich) bringt eine große Kiste mit Browns Kriminalromanen in das Pfarrhaus. Und welche Rolle spielt die Wirtin des einzigen Gasthauses auf der Insel, Rose Malloney (herrlich exaltiert: Katrin Baldrich)?

Schon bald überschlagen sich die Ereignisse. Durch Zufall wird hinter einem Regal ein grusliger Geheimgang entdeckt. Ein mysteriöser Unfall trifft um ein Haar die Haushälterin. Pater Brown glaubt nicht an einen Unfall, sondern an einen Mordanschlag, vielleicht sogar gegen ihn selber.

Braun ermittelt

Polizei-Inspektor Slack (mit autoritär-schneidender Stimme: Thomas Muck) glaubt hingegen an einen Unfall. Völlig unübersichtlich wird die Geschichte, als aus dem Geheimgang der tödlich verletzte Küster taumelt.

Inspektor Slack hat sofort einen Mörder zur Hand. Es ist Tony Saunders (Elias Muck), der protestantische Freund von Sophie Gladwell. Dass der Küster gegen diese Verbindung war, reicht dem Inspektor als Mordmotiv. Aber Pater Brown beschließt, selbst den Mörder zu ermitteln. Das Stück nimmt schließlich eine völlig unerwartete Wendung, die aber hier nicht verraten werden soll.

Doris Specker führt Regie

Doris Specker ist für die Regie verantwortlich. Sie sorgt für eine klare Personenführung, bei der jeder Gag und jede Geste klar motiviert ist. Außerdem versteht sie es, die Spannung immer wieder auf den Höhepunkt zu treiben.

Das ganze Ensemble bietet eine hervorragende Leistung. Die Figuren sind typgerecht besetzt. Besonders Martin Schade wächst als Pater Brown regelrecht über sich selbst hinaus. Das Publikum ist begeistert und quittiert den Abend mit langem Schlussapplaus.

Wohltätiger Zweck

Schon immer bedenkt das Salzert-Brettli eine soziale Einrichtung in Lörrach. Diesmal geht der Reinerlös der Premierenvorstellung und der Inhalt der Spendentöpfe, die an jeder Vorstellung aufgestellt sind, an das „Café Kreuzweg“ in der Teichstraße 24 der Diakonischen Stadtarbeit.

Weitere Vorstellungen

Weitere Vorstellungen finden bis zum 18. November jeden Freitag und Samstag jeweils um 20 Uhr im Max-Josef-Metzger-Haus, Röttelnblick 4, statt. Ferner wird an den Sonntagen 5. und 19. November um 16 Uhr gespielt. Die Dernière findet am Samstag, 25. November, statt. Karten können im Internet online unter „www.salzert-brettli.de“ reserviert werden.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading