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Lörrach Einfach optimistisch bleiben

Veronika Zettler
Peter Reimtgut (Mitte) mit Sängerin Emma und Gitarrist Wolfram Fiedler. Foto: Veronika Zettler

Kultur: Peter Reimtgut und Band überzeugen im Lörracher Burghof

Von Veronika Zettler

Lörrach. Bei einer rund eineinhalbstündigen Plattentaufe hat Peter Reimtgut am Freitag sein neues Album vorgestellt. Mit ihm feierten knapp 100 Besucher im Burghof-Foyer.

Ein Album voller Überraschungen ist es geworden: In neun Songs beweist der Lörracher Sänger Peter Geiselhart alias Peter Reimtgut, dass er zwar im Deutschrap verwurzelt, aber mit allen stilistischen Wassern gewaschen ist. Die smarte Verkopplung der Genres, Rhythmen und Gefühlslagen geht einher mit ebenso geschliffenen wie eingängigen, humorvollen wie tiefgründigen Liedtexten. Eine CD, die mit Ideenreichtum glänzt – und das tun Peter Reimtgut und seine zunächst vier, später fünf Mitmusiker auch live.

Mit von der Partie sind Klaus Stracke (Bass), Christian Deinhardt (Piano), Gernot Rödder (Gitarre) und Andreas Kraml (Schlagzeug). Fünfter im Bunde ist der Gitarrist Wolfram Fiedler. Dessen krankheitsbedingter Ausfall hätte unlängst fast zur Absage des Konzerts geführt. Dann erklärte sich Gernot Rödder bereit, sich das komplette Material in gerade einmal eineinhalb Wochen gitarristisch anzueignen. Dass gegen Ende des Konzerts der inzwischen wieder genesene Wolfram Fiedler doch noch mit Akustikgitarre auf die Bühne kommen konnte, freute Band wie Publikum.

Dankbarkeit und Zuversicht bildeten ohnehin einen roten Faden im abwechslungsreichen Programm. Eine ganze Reihe von Songs entstand unter dem Eindruck von Corona und Lockdown, erzählt Peter Reimtgut. Umso mehr ist es ein optimistisches, geradezu ein Mutmacher-Album geworden. Tanzbare Stücke mit treibenden Beats wie in „Optimist“, in der Ton-Steine-Scherbe-Hommage „Melodie“ oder in „Hurra“ verbreiten im Nu gute Laune. Letzteres hat Peter Reimtgut ursprünglich sogar als Kinderlied geschrieben, dann aber festgestellt, dass dessen fröhliche Botschaft bei den Erwachsenen genauso gut ankommt und „man es auch einem Millionenpublikum vorstellen kann“, wie er auf der Bühne schmunzelt.

Zu den Glanzstücken zählt obendrein das Lied „Schuld“, das ernste Themen in einen regelrecht ballermanntauglichen Sound packt. Spätestens als Peter Reimtgut ein „Rap-Pop-Rock-Indie-Jazz“- Stück ankündigt, wird klar, dass er heute ohne Berührungsängste alle musikalischen Gefilde durchpflügt. Zumal auch einige hittaugliche Singer-Songwriter-Perlen vertreten sind, allen voran die Titel „Das ist Leben“ und „Lüge und Betrug“, die beide im Burghof mit reichlich Applaus bedacht werden.

Außergewöhnlich war bereits der Beginn des Konzerts: Grundschüler vom Salzert rappten das Lied „Danke“, dass sie tags zuvor zusammen mit Peter Reimtgut nicht nur geschrieben, sondern auch aufführungsreif einstudiert hatten.

Zudem steuerte die 13-jährige Emma eingangs mit „Afterglow“ einen Solo-Song bei und sang am Schluss das Stück „Weltende“ im Duett mit Peter Reimtgut. Emma ist auch im sehenswerten Musikvideo zu „Weltende“ als Sängerin dabei.

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