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Lörrach Endlich wieder Lörrach

Nils Straßel
Vor dem Paketdepot Lörrach kam es zu langen Wartezeiten. Foto: Nils Straßel

Grenzöffnung: Umfrage unter Schweizer Besuchern in der Innenstadt und beim Paketdepot Lörrach

Lörrach - Die Grenzen sind seit Montag geöffnet: Schweizer Kunden kommen wieder nach Lörrach, um einzukaufen, Pakete abzuholen oder einfach durch die Stadt zu schlendern. Wir haben Besucher aus dem Nachbarland gefragt, wie sie die Zeit der Schließung empfunden haben und was sie am der Tag der Grenzöffnung nach Lörrach führt

„Es fühlt sich noch nicht normal an“, erzählt der Schweizer Aldo Di Bella in der Fußgängerzone. Als gebürtiger Deutscher habe er oft seine Familie besucht und sei nicht selten für größere Einkäufe von Lebensmitteln und Drogerieartikeln nach Lörrach gekommen. Da dies nun monatelang nicht möglich war, habe er den gestrigen Termin der Grenzöffnung „schon lange herbeigesehnt“.

Manuela Madörin ließ ebenfalls keine Zeit verstreichen, um über die Grenze zum Einkaufen zu kommen: „Ich kaufe immer meine Schuhe in Deutschland. In der Schweiz finde ich nie etwas in meiner Größe.“ Außerdem habe sie vermisst, regelmäßig samstags auf einen deutschen Markt zu gehen. „Es ist wirklich schön, diese Freiheit zurück zu haben. Wir sind eben eine Dreilandregion. Warum sollten wir das nicht ausnutzen?“, sagt die Schweizerin.

Ähnlich empfanden Michael und Susanne Forstner die Schließungszeit: „Die geschlossenen Grenzen haben uns wirklich gestört. Unser Leben findet in der ganzen Region statt und nicht nur in der Schweiz.“ Wie viele andere Schweizer, kamen die beiden gestern auch nach Deutschland, um hier angelieferte Pakete beim Paketdepot Lörrach abzuholen. „Vor 11 Uhr waren es bereits 2 000 Pakete“, berichtet Edgar Geiger, Betreiber des Depots und fügt hinzu: „In Erwartung der Grenzöffnung wurde in den letzten Wochen auch viel mehr bestellt. Aktuell haben wir 15 000 Pakete auf Lager. Selbst an Weihnachten sind es nur halb so viele.“

Kein Ausgleich für Verluste

Dies könne die Verluste der vergangenen Wochen in Höhe von 130 000 Euro jedoch nicht kompensieren. Bis auf ein paar Grenzgänger mit Passierschein, die weiterhin Pakete in Lörrach entgegennehmen konnten, war der Betrieb, dessen Kundschaft zu über 90 Prozent aus Schweizern besteht, weitestgehend lahmgelegt.

Jetzt konnten Eidgenossen, wie Marcel Jungi endlich ihre Bestellungen annehmen, auf die sie teilweise lange warten mussten: „Wir hatten vor dem Ausbruch der Pandemie etwas bestellt, das im April angekommen ist. Das war für uns und sicherlich für viele andere ein unglückliches Timing.“ Um seinen Kunden entgegen zu kommen, berechnet Geiger nicht die coronabedingte monatelange Lagerung.

Für ein anderes Schweizer Paar, das sogar seit März auf seine Sendungen wartet, ist der Besuch beim Paketdepot lediglich ein Zwischenstopp: „Wir fahren gleich weiter in den Schwarzwaldurlaub. Das hatten wir eigentlich für Anfang Juni geplant und sind sehr froh, dass wir das jetzt doch noch machen können.“ Für die beiden gilt aber das gleiche, wie für viele andere befragten Schweizer: „Ausflüge nach Lörrach werden jetzt wieder häufiger auf dem Programm stehen.“

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