Lörrach Engagiert für Haagen

Die Oberbadische
Christa Rufer und Michael Winzer erklären die Pläne für Neumatt-Brunnwasser. Foto: zVg

Wahlkampf: SPD-Rundgang durch Ortsteil mit 40 Teilnehmern.

Lörrach - Der Rundgang der Haagener SPD unter dem Motto „Haagen im Wandel“ fand kürzlich guten Zuspruch. Rund 40 Teilnehmer beteiligten sich am Spaziergang.

Den Wunsch der Haagener nach einem Ortszentrum mit Einkaufsmöglichkeiten, einem Lebensmittelmarkt sowie mehr Aufenthaltsqualität brachte Jolanda Krämer auf den Punkt. Sie betonte, dass die Bürger nicht noch mehr Verkehr durch eine Disko oder ein Tanzlokal im Ort wollten. Einig war man sich, dass nur ein Lebensmittelmarkt mit Zugang über die Hauinger Straße der Entwicklung einer Ortsmitte förderlich ist.

Ortschafts- und Stadträtin Christa Rufer bezeichnete es als konsequent, mittels Veränderungssperre und Bebauungsplan das Interesse der Haagener an einem der Nahversorgung dienenden Zentrum in Teilen der Röttler- und der Hauinger Straße vor einer Abwärtsspirale durch Vergnügungs- und Spielstätten zu schützen. Ergänzend müssten in einem Ortsentwicklungsplan Leitlinien für die zukünftige Entwicklung Haagens und deren Ausgestaltung definiert werden. Hierfür sei eine breite Beteiligung der Einwohner des Ortsteils notwendig.

Eine Frau bemängelte, dass es in Haagen kaum Sitzgelegenheiten gäbe. Diese seien für ältere Menschen wichtig um sich bei längeren Wegen ausruhen zu können. Bedauert wurde, dass durch den Abriss des Evangelischen Kindergartens der Gemeindesaal wegfällt. Ortsvorsteher Horst Simon verwies darauf, dass der Vereinsraum in der Schlossberghalle als Alternative zur Verfügung stehe und über die Ortsverwaltung reserviert werden könne.

Im Neubaugebiet Belist besichtigten die Teilnehmer die fertig gestellte Erschließung. Simon kündigte den baldigen Baubeginn an. Erfreulich sei, dass es für jedes Grundstück mehrere Bewerber gegeben habe. Aktuell würden die Grundstücke für Gebäude mit Sozialbindung ausgeschrieben.

Weniger Miete für Bewohner ohne Auto?

Inspiziert wurde auch die im Belist errichtete E-Ladestation und der Car-Sharing-Stellplatz. Rufer verwies auf ein Verkehrsgutachten, wonach ein Car-Sharing-Auto bis zu 26 PKWs ersetzen könne. Mit Blick auf das Neubaugebiet Neumatt-Brunnwasser könnte so die Anzahl der Stellplätze reduziert und kostengünstiger gebaut werden. Wenn ein Anreiz geschaffen werden könne, auf ein Zweitauto zu verzichten, wäre dies ein Fortschritt. Zudem erlaube das Baurecht jetzt bei Anbindung an Bus und S-Bahn ein stellplatzreduziertes Bauen.

Bei Neumatt-Brunnwasser standen die Themen Wohnen und Sport im Mittelpunkt. Michael Winzer, Vorsitzender des TC Haagen, erläuterte das Sportstättenentwicklungskonzept und verwies darauf, dass nichts „in trockenen Tüchern“ sei. Der TC Haagen habe dem TC Lörrach das Angebot gemacht, die Tennisplätze gemeinsam zu nutzen. Die Antwort stehe noch aus.

Um eine große Fläche für Wohnbebauung entlang der Hauinger Straße zu schaffen, seien die Vereine bereit, sich aus diesem Bereich zurückzuziehen. Ein wirksamer Lärmschutz sei zur Konfliktvermeidung notwendig.

Jüngere Teilnehmer der Tour wünschten sich ein Wohnprojekt, in welchem Bewohner weniger Miete zahlen, wenn sie sich verpflichten, kein Auto zu besitzen. Zur Sprache gebracht wurde auch der Bedarf an Seniorenwohnungen und Mehrgenerationenhäuser. Thema war zudem die Bebauungsdichte: „Wir werden darauf achten, dass die Bebauung ein verträgliches Maß einhält und bezahlbares Wohnen für Jung und Alt möglich wird“, betonte Rufer.

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