Lörrach Er war eine Stütze der KBC

Die Oberbadische
Josef Brocks Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Jubilar: Josef Brocks wird heute 80 Jahre alt

Lörrach (dr). Eine außergewöhnliche Bildungskarriere kennzeichnet das Leben von Dr. Josef Brocks, der heute sein 80. Lebensjahr vollendet. Er arbeitete sich vom Schusterlehrling zum promovierten Chemiker mit fundierten Mathematik- und Programmierkenntnissen empor.

Geboren wurde Brocks am 9. Juni 1938 im niedersächsischen Nordhorn an der niederländischen Grenze. Nach der Regelschule begann er 1953 eine Lehre in der väterlichen Schuhmacherwerkstatt. Doch nach einem Jahr brach er diese ab: „Ich wollte unbedingt etwas mit Chemie machen.“

Ein Gespräch beeinflusste sein ganzes weiteres Leben

Brocks entschloss sich, bei der Firma Nino in Nordhorn, einem führenden Textilunternehmen, eine Lehre als Färber zu absolvieren. Hier kam es bei der Eignungsprüfung zu einer folgenschweren Begegnung. Nach dem Einstellungstest sagte der Chefpsychologe der Firma, Brocks könne gerne die Lehre als Färber machen. Aber danach müsse er unbedingt studieren. Der Psychologe sagte dem Jubilar seine Hilfe dafür zu. Dieses Gespräch beeinflusste Brocks’ ganzes weiteres Leben.

Die Lehrzeit war zugleich eine Zeit der Persönlichkeitsfindung. 1957 legte er nicht nur die Gesellenprüfung sondern auch als externer Prüfling in Osnabrück die Prüfung zum Mittelschulabschluss ab. Damit erfüllte er die Voraussetzung zum Studium an der Staatlichen Ingenieurschule in Krefeld. Mit dem qualifizierten Abschluss der Ingenieurschule öffnete sich der Zugang zur Technischen Hochschule Aachen, wo er sich 1960 im Fach Chemie immatrikulierte. Brocks promovierte 1969 mit einem physikalisch-chemischen Thema und bestand mit der Bestnote „Summa cum laude“. Während der gesamten Studienzeit war er außerdem im Judosport aktiv, er besitzt den schwarzen Gürtel.

Nach dem Studium kehrte Brocks als Entwicklungsleiter mit bis zu 100 Angestellten unter sich in seinen früheren Lehrbetrieb Nino zurück. 1980 wechselte der Jubilar zur Konrad Hornschuch AG in Weißbach. Der entscheidende Schritt im Leben von Brocks erfolgte aber 1987: Er wechselte zur Firma KBC und zog nach Lörrach. „Ich bin bei der KBC richtig glücklich geworden“, schwärmte Brocks im Gespräch mit unserer Zeitung. Als ihn sein Chef gefragt habe, wie alt er denn sei und ob er nicht bald aufhören müsse, war der Jubilar bereits 67 Jahre alt. Da er für die KBC nach eigener Aussage nur schwer zu ersetzten war, bekam er noch für fünf Jahre einen Beratervertrag. Beruflich hatte sich Brocks vom reinen Chemiker zu einem fachspezifischen EDV-Spezialisten und Programmierer weiterentwickelt.

Seine Frau Ilse Grotefendt lernte er 1959 bei einer Tanzveranstaltung in Nordhorn kennen. 1966 wurde geheiratete. 1966, 1970 und 1989 wurden die Söhne Bodo, Jochen und Tobias geboren. Alle drei haben ein abgeschlossenes Hochschulstudium hinter sich. Jochen Brocks ist außerordentlicher Professor für Palaeobiogeochemie an der Australian National University in Canberra.

Gerne fährt der Jubilar mit dem Velo in die Stadt. Seine Passionen sind die Programmiertechnik und die Fotografie. Sein neuestes Hobby ist das Programmieren von Apps für das Smartphone.

Die Redaktion gratuliert herzlich und wünscht noch viele Jahre voller Aktivitäten.

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