^ Lörrach: Erlebnis Innenstadt fördern - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Erlebnis Innenstadt fördern

Guido Neidinger
 Foto: Kristoff Meller       

Stadtentwicklung: Masterplan im Hauptausschuss vorgestellt / Fußgängerzone soll nicht nur Einkaufsmeile sein

Lörrach -  Die Lörracher Innenstadt mit ihrer Fußgängerzone ist in punkto Aufenthaltsqualität in die Jahre gekommen. Eine Weiterentwicklung ist dringend geboten.

„Neben baulichen Maßnahmen müssen wir auch organisatorisch tätig werden, damit die Bürger das Erlebnis Innenstadt haben und nicht nur einkaufen.“ Mit diesen Worten machte Margarete Kurfeß (Grüne) deutlich, wohin die Reise bei der Weiterentwicklung der Lörracher Innenstadt gehen muss.

Ihr Fraktionskollege Fritz Böhler betonte, dass „eine einfache Fortschreibung des Status Quo nicht ausreicht“. Nach der Corona-Pandemie seien Umbrüche in den Innenstädten – auch in Lörrach – „erwartbar“. Böhler hält einen „massiven Eingriff“ für notwendig und ist skeptisch, „ob wir das mit personellen Bordmitteln schaffen“.

Hubert Bernnat (SPD) sprach sich dafür aus, zunächst mit einfachen Mitteln Veränderungen vorzunehmen. Nicht jede Weiterentwicklung müsse mit hohen Kosten verbunden sein. Die „Nagelprobe“ ist für ihn die Umgestaltung der Palmstraße mit der Frage: „Was können wir da machen und was können wir uns leisten?“

Ulrich Lusche (CDU) übte bereits Kritik am Ist-Zustand und bemängelte die zahlreichen Plakate in der Innenstadt und meinte zudem: „Nichts irritiert so sehr wie das Geraffel von Ständern“. Auch die von der Verwaltung angedachten mobilen Bäume fördern die Skepsis bei Lusche. Solche Bäume erforderten neben der Anschaffung auch eine kontinuierliche Betreuung. Es müssten also auch die Folgekosten im Blick behalten werden. Der CDU-Fraktionsvorsitzende regte an, privates Engagement in Form von Baumpatenschaften oder Sponsoring zu aktivieren.

„Die Innenstadt kann durchaus noch einiges an Grün vertragen“, sagte Silke Herzog (Freie Wähler). Einige Bereiche seien „sehr kahl“. Herzog sprach sich dafür aus, bei der Weiterentwicklung der Fußgängerzone die Bürger einzubeziehen.

Bernhard Escher (fraktionslos) legte den Finger in eine Wunde, die es seit Jahrzehnten gibt: das Riesgässchen. Vor vielen Jahren seien bereits Anstrengungen unternommen worden, diesen zentralen, aber brach liegenden Bereich weiterzuentwickeln und die Innenstadt dadurch aufzuwerten.

Oberbürgermeister Jörg Lutz erklärte zwar, dass „wir die lebendigste Innenstadt zwischen Konstanz und Freiburg haben“. Er ist sich aber auch darüber im Klaren, dass eine Weiterentwicklung unbedingt geboten ist. „Wir müssen mit vielen Aktionen unterschiedliche Menschen in die Innenstadt holen“, betonte Lutz im Hauptausschuss.

Einfach sei das aber nicht, führte Lutz aus. So wurde die Idee eines Ostermarktes verworfen, obwohl das eine interessante Nische wäre. Der Grund: Dieser Markt hätte die Stadt zwischen 70 000 und 100 000 Euro gekostet. Trotzdem seien Märkte eine gute Möglichkeit, unterschiedliche Besuchergruppen in die Innenstadt zu holen, erklärte Lutz.

Auch Veranstaltungen mit dem Handwerk oder Gottesdienste nannte er als Ideen.

Diskutiert wurde das Thema im Hauptausschuss auf der Grundlage des Masterplans Innenstadt, der in der Sitzung vorgelegt wurde. Neben einem Rückblick, der die Entwicklung in den vergangenen Jahren aufzeigte, werden in dem Konzept auch Fragen gestellt, die beantwortet werden müssen. Zum Beispiel: Welchen Mehrwert gegenüber dem Onlinehandel können wir in der Innenstadt bieten? Zu welchen Zwecken werden die Menschen die Innenstadt künftig besuchen? Wird es zu Leerständen von Läden kommen? Was können wir zur Sicherung der Ortsteilzentren tun?

Der Masterplan beinhaltet auch Entwicklungspotenziale wie das Areal des Kreiskrankenhauses und des Elisabethen-Krankenhauses, das Riesgässchen, das ehemalige Polizeigebäude und das dazugehörige Areal.

Häufig aber wäre mit einer Entwicklung der genannten und weiterer Areale allerdings der Erwerb verbunden.

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