Lörrach „Es bleibt nicht viel Zeit zum Pause machen“

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Jörg Lutz gibt künftig den Takt in Lörrach an. Foto: Kristoff Meller Foto: mek

Interview: Wahlsieger Jörg Lutz über seine Rolle als Oberbürgermeister und seinen Amtsantritt in Lörrach.

Lörrach. Nach dem ersten Wahlgang hat Jörg Lutz auch die entscheidende Wahl am gestrigen Sonntag klar gewonnen. Er ist damit der neue Lörracher Oberbürgermeister. Der Nachfolger von Gudrun Heute-Bluhm stellte sich den Fragen von Guido Neidinger und Bernhard Konrad.

Sie waren nach dem ersten Wahlgang favorisiert. Wie fühlen Sie sich jetzt nach Ihrem endgültigen Wahlsieg?
 
Ich freue mich und bin erleichtert. Mein Dank gilt allen Wählerinnen und Wählern und natürlich meinem Team, das mich im Wahlkampf so tatkräftig unterstützt hat. Die Zeit des Wahlkampfs war spannend und hat mir Freude gemacht. Jetzt steht die Zeit des Wechsels an. Da bleibt nicht viel Zeit zum Pause machen.

Worauf führen Sie Ihren Sieg zurück?

Entscheidend waren die Kompetenzen und die Persönlichkeit. Und offensichtlich wollten viele Wählerinnen und Wähler frischen Wind in der Stadt mit einem Kandidaten von außen. Zudem haben wir einen sehr engagierten und gut strukturierten Wahlkampf geführt.

Wie definieren Sie Ihre künftige Rolle als Stadtoberhaupt Lörrachs?

Für mich ist das Wort Bürger wichtiger als das Wort Meister. Natürlich hat das Stadtoberhaupt eine Führungsaufgabe nach innen und außen. Der OB muss die Leitlinien für die Politik in seiner Stadt festlegen. Dabei ist der ständige Dialog mit dem Stadtrat und der
Bürgerschaft wichtig. Als OB ist es mein Ziel, die Menschen in der Stadt aktiv mitzunehmen auf dem Weg in Lörrachs Zukunft.

Wann können Sie in die Dienste der Stadt eintreten?

Ich freue mich auf Lörrach. In Grenzach-Wyhlen muss nun ein neuer Bürgermeister gewählt werden. Das braucht seine Zeit. Es scheint mir fair, die Vakanzzeiten zwischen beiden Kommunen aufzuteilen. Einen Amtsantritt halte ich daher im Oktober für realistisch.

Herr Wilke, Ihr unterlegener Mitbewerber, bildet künftig gemeinsam mit Ihnen die Doppelspitze im Rathaus. Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit vor?

Herr Wilke und ich kennen uns aus der kommunalen Zusammenarbeit. Anders als im Wahlkampf stand da das Miteinander im Vordergrund. Daran können wir anknüpfen. Ich bin optimistisch, dass wir eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit finden werden. Dazu bin ich bereit. Nur so können wir zum Wohle der Stadt etwas bewegen.

Wo sehen Sie die Unterschiede zwischen ihrer bisherigen Tätigkeit als Bürgermeister einer kleineren Gemeinde und der des Oberbürgermeisters der Stadt Lörrach?

Lörrach ist vielfältiger, die Verwaltung größer. In Lörrach gibt es Ortschaftsräte und Ortsvorsteher. Diese Gremien und Menschen gilt es mit einzubeziehen. Das hat Auswirkungen auf meine Arbeit. Da ich gerne mit Menschen in Teams arbeite und ich mich eher auf die Grundzüge und Grundlagen von Projekten konzentriere, als das allerletzte Detail, kommt mir das entgegen. Wobei gute Sachkenntnis in Einzelfragen unerlässlich ist.

Die Mehrheit der Stadträte hat sich vor der Wahl für Sie als Oberbürgermeister ausgesprochen. Worauf führen Sie das zurück?

Bestimmt haben die Stadträte gehört, dass ich in Grenzach-Wyhlen vertrauensvoll und offen mit allen Fraktionen des Gemeinderats zusammenarbeite und im Gremium ein gutes Arbeitsklima herrscht. Das möchte ich auch in Lörrach gerne so weiterführen.

Welchen Themen wollen Sie sich in den nächsten Wochen und Monaten vorrangig widmen?

Die Themen Verkehr, Stadtentwicklung und bezahlbares Wohnen haben den Wahlkampf beherrscht. Deshalb werde ich mich schwerpunktmäßig auch diesen Themen widmen.

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