Lörrach Es geht in der Stadt voran

Marco Fraune
 Foto: zVg/Baschi Bender

Jahresbewertung: Oberbürgermeister und Bürgermeisterin ziehen im Jahresmediengespräch Bilanz / Energiekrise als Herausforderung / Wandelareale und Rathaus die Baustellen der Zukunft

Die Stadtspitze hat am Montag trotz vieler Aufgaben und Herausforderungen eine insgesamt positive Leistungsbilanz für das Jahr 2022 gezogen. Nachdem zuvor Corona dominierte, waren es in diesem Jahr die Folgen der Energiekrise und das Flüchtlingsthema. Bei der Stadtentwicklung geht es voran, hieß es beim Jahresmediengespräch.

Von Marco Fraune

Lörrach. Wenn Oberbürgermeister Jörg Lutz aus dem Rathaus auf die Stadt blickt, sieht er das fertiggestellte „Lö“ statt das Beton-Post-Gebäude, das vor der Fertigstellung stehende Conrad-Areal und auch die Konturen des Lauffenmühle-Areals, wo das erste Gewerbegebiet in Holzbauweise noch entstehen soll. „Wir spüren, dass wir auf Erfolge zurückblicken können. Die Stadt hat sich verändert, und die meisten Menschen finden zum Positiven.“ Vogelbach-Areal und Krankenhaus-Areal bilden zugleich die Baustellen der Zukunft, auch beim Koechlinareal soll mit dem Eigentümer noch eine passende Lösung gefunden werden. Monika Neuhöfer-Avdic freut sich, die Planungen für „eine dynamische Stadt“ als Bürgermeisterin mit gestalten zu können.

Wandelareale und Schulen

Die Wandelareale und Neubaugebiete der Stadt sowie die Zukunftsvisionen der Stadtplanungen bilden aber nur einen Bereich. Zugleich wissen Lutz und Neuhöfer-Avdic als Nutzer um eine extrem teure Baustelle: die Sanierung des Rathauses, die erst einmal mit 70 bis 80 Millionen Euro taxiert wird. Ein finanzieller Puffer für dieses Großvorhaben sei nicht angelegt worden, da auch die Schulen in eigener Trägerschaft auf Vordermann gebracht werden mussten, betont der OB. Innerhalb von zehn Jahren seien 90 Millionen Euro investiert worden. Das Stadtoberhaupt bekennt sich dazu, doch will die Betrachtung nicht zu eng fassen. So sei eine gelingende Schule auch nicht gleichzusetzen mit einer gebauten Schule.

Im Krisenmodus

Bürgermeisterin Neuhöfer-Avdic unterstreicht jedoch, dass mit der mit dem Rat zusammen festgelegten Prioritätensetzung die Stadt auf dem richtigen Kurs unterwegs sei, der teils justiert werden könne und müsse.

Seit dem Jahr 2020 befinde sich die Stadt in einem dauerhaften Krisenmodus – aktuell besonders angesichts der Energieknappheit und der Unterbringung von Flüchtlingen. „Das hat Spuren hinterlassen“, bemerkt Lutz die Überlastung von Rathaus-Mitarbeitern. „Wir stoßen an Grenzen, und die sind zum Teil lange überschritten.“ Dies sei von Flensburg bis Garmisch in anderen Rathäusern angesichts des Fachkräftemangels ähnlich.

„Uns geht es wirklich gut“

Die Bedeutung von Grün- und Ausgleichsflächen, die Velostrategie oder auch die Mobilitätsdrehscheibe nennt die Verwaltung als Punkte, bei denen es um eine nachhaltige Entwicklung angesichts der Klimakrise geht und über die ebenso beim Jahresgespräch Bilanz gezogen wurde (weitere Berichte folgen).

Insgesamt will der Oberbürgermeister das Bild nicht zu dunkel malen. „In der Stadt Lörrach geht es uns wirklich gut.“ Man lebe hier in einer wohlhabenden Stadt mit einer hohen Lebensqualität, Lutz sprach am Montag sogar von einer „Insel der Glückseligen“. „Wir arbeiten gemeinsam daran, dass es so bleibt.“

Umfrage

E-Auto

Die EU hat ein weitgehendes Verbrenner-Aus bis 2035 beschlossen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading