Lörrach „Es geht weiter“ – auch ohne Muffler

Die Oberbadische
Markus Muffler (l.) und Jörg Lutz bei der Eröffnung des Stimmen-Festivals 2019Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Burghof: Weiter keine Stellungnahme

Von Guido Neidinger

Lörrach. Wie geht es mit dem Burghof weiter, wenn Geschäftsführer Markus Muffler Lörrach verlässt? Diese Frage wurde uns mehrfach gestellt, nachdem in unserer Samstagausgabe öffentlich gemacht wurde, dass die Stadt Lörrach und Markus Muffler künftig getrennte Wege gehen werden.

Auch gestern äußerte sich die Stadt nicht konkret zur weiteren Zukunft des Burghofs. Auf Nachfrage hieß es von der städtischen Pressesprecherin Susanne Baldus-Spingler lediglich: „Es geht weiter.“ Diese Aussage sei mit Oberbürgermeister Jörg Lutz abgesprochen. Zusätzliche Informationen gebe es zur Zeit nicht. Verwiesen wurde erneut darauf, dass es sich hier um eine schwebende Personalangelegenheit handele, über die man sich nicht näher äußere. Auch Muffler selbst lehnte jede Stellungnahme zu seinem Abgang bislang ab.

Kein Geheimnis ist, dass es schon lange Diskussionen um die Person Muffler gibt. Vor zwei Jahren eskalierte die Stimmung gegen Muffler regelrecht. Vielfach wurde sein Umgang mit Sponsoren beklagt. Auch die Programmgestaltung des Stimmen-Festivals wurde kritisiert. Dies gilt vor allem für das missglückte Programm des Jahres 2018, als es einen deutlichen Besuchereinbruch und damit auch geringere Einnahmen gab.

Seinerzeit wurden aus dem politischen Raum – vornehmlich aus den Reihen von CDU und Freien Wählern – Stimmen laut, sich von Muffler zu trennen. Damals stärkte Oberbürgermeister Jörg Lutz dem Burghof-Geschäftsführer noch demonstrativ den Rücken – auch in der Öffentlichkeit. Inzwischen scheint das Verhältnis beider jedoch buchstäblich zerrüttet zu sein. Verkürzt dargestellt, ist Muffler der Überzeugung, dass die Stadt Lörrach den Basisbetrieb des Burghofs komplett zu finanzieren hat.

Der gewährte Zuschuss für den Betrieb in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro im Jahr ist für Muffler nicht auskömmlich. Das betonte dieser immer wieder. Mehrfach musste die Stadt in den Jahren, in denen Muffler für den Burghof und das Stimmen-Festival verantwortlich zeichnete, zum Teil hohe Verluste ausgleichen.

Um diese immer wiederkehrende Situation zu vermeiden, forderte Muffler eine Erhöhung des Zuschusses um 200 000 Euro sowie eine Dynamisierung des Zuschusses aufgrund zu erwartender Personalkostensteigerungen und wollte dies möglicherweise auch juristisch durchsetzen. Spätestens da gab es keine Basis der Zusammenarbeit mehr. Nun geht es wohl nur noch um die Modalitäten der Trennung – auch um die Abfindung für Muffler. Wer das Haus künftig führt und vor allem wie? Unklar.

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