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Lörrach Fasnacht: schön und arbeitsintensiv

Die Oberbadische
Jörg Rosskopf beglückwünscht Alexandra Bröll zur Wahl in den Vorstand der Gilde. Foto: Lustig Foto: Die Oberbadische

Hauptversammlung: Narrengilde arbeitet an Zukunftsstrategien

Eine kurze, aber erfolgreiche Fasnachtskampagne bilanzierte Jörg Rosskopf, Obergildenmeister der Narrengilde, während der Hauptversammlung. Bei 103 offiziellen Terminen wurden vom Vorstand rund 5000 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet.

Von Gerd Lustig

Lörrach. Gleichwohl schlug der Chef der Lörracher Straßenfasnacht am Dienstagabend auch mahnende und nachdenkliche Töne im neuen Versammlungsraum der Pfarrei St. Bonifatius an.

Zukunftsworkshop

Die weiter zunehmende Bürokratie, immer mehr Auflagen und Sicherheitsvorkehrungen, steigende Kosten sowie nachlassendes ehrenamtliche Engagement: All das treibt Rosskopf derzeit um. „Wir müssen eine nachhaltige Zukunftsstrategie entwickeln“, fordert der 49-Jährige daher. Darum soll es auch im Laufe des Jahres einen Zukunftsworkshop geben. Eines weiß Rosskopf sicher: „Die Lörracher Straßenfasnacht darf nicht sterben, wir müssen aber jedes Jahr noch mehr Gas geben.“

Ehrenamt

Immer mehr wird von den Mitgliedern der Narrengilde – vor allem im Vorstand – an Arbeitsaufwand verlangt. 41 Seiten Genehmigungen, dazu 48 Seiten verbindliche Merkblätter, Gema, Veranstaltungen sowie ab 25. Mai noch eine neue Datenschutz-Grundverordnung der EU: All das sind Themen und Arbeitsfelder, denen sich die Gilde stellen muss.

Ärgernisse

Daher hat Rosskopf auch keinerlei Verständnis für vereinzelte bürokratische Willkür. Als Beispiel nannte er die Bußgelder für Pkw von Gildenvorständen, die im Zuge von Narrenveranstaltungen auf Schulhöfen geparkt hatten, weil das angeblich die öffentliche Ordnung gefährde. Großen Unmut haben auch die Knöllchen für den Zeugwart ausgelöst, die es für das Abstellen seines Rollers vor dem Gildenkeller auf dem Trottoir erhielt. „Wenn das in der nächsten Kampagne wieder passiert, könnte es sein, dass es keine Fasnacht in Lörrach gibt“, so Rosskopf.

Finanzen

Rund 75 000 Euro beträgt inzwischen das Jahresbudget der Narrengilde. Rund die Hälfte des Geldes kommt von Sponsoren und durch Spenden. Unterm Strich hat die Gilde in der zurückliegenden Kampagne ein Minus von rund 6000 Euro gemacht. Knapp 20 000 Euro hat man aber noch auf der hohen Kante. Rund 25 000 Euro steuert die Stadt in Form von Technischen Diensten, Bereitstellungen, Hallenmieten und Ähnlichem bei.

Doch sieht der Obergildenmeister die Stadtverwaltung künftig noch stärker in der Pflicht. Denn die Fasnacht bringe der Stadt gemäß einer neueren Studie einen wirtschaftlichen Mehrwert von einer halben Million Euro. Jetzt setzt er auf Gespräche mit der neuen Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic.

Wahlen

Alexandra Bröll wurde einstimmig in den Gildenvorstand gewählt. Sie war bislang Gildenbeirätin und hat in der vergangenen Kampagne den Kinderball erfolgreich organisiert.

In die Gilde aufgenommen wurde die neu gegründete Clique „Dämonen Lörrach“ mit 28 Ja- und fünf Nein-Stimmen. Es ist die mittlerweile 43. Clique der Stadt . Vorerst liegen aber zwei Probejahre vor dem Dämonen, um endgültig zur Narrengilde dazuzugehören. Auftreten wollen sie künftig mit einer dem österreichischen Krampus nachempfundenen Maske.

„Brings“-Konzert

Am 1. Juni 2019 tritt die Kölner Band „Brings“ im Burghof auf Der Vorverkauf (nur online) startet am 9. Juni dieses Jahres (Karten kosten rund 34 Euro).

1999 Mitglieder, der Freundeskreis Lörracher Fasnacht hat 150 Mitglieder. Obergildenmeister ist Jörg Rosskopf. Kontakt: Tel. 07621/46488 oder E-Mail info@ narrengilde-loerrach.de

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