^ Lörrach: Fast doppelt so viele Fahrgäste - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Fast doppelt so viele Fahrgäste

ouk

Mobilität: Kehler Oberbürgermeister referiert zu Thema Tram

Lörrach -  In seinem Vortrag „Eine Tram, zwei Länder, ein Lebensraum“ beschrieb Kehls Oberbürgermeister Toni Vetrano am Freitag die Tram, die Straßburg und Kehl verbindet, als Erfolgsmodell. Er sprach aber auch über Widerstände und den langen Weg von der ersten Idee 1996 bis zur Jungfernfahrt der Tram im April 2017. Die Freien Wähler und die Bürgerinitiative IG Verkehr hatten Toni Vetrano nach Lörrach eingeladen.

Stadtrat Matthias Lindemer (Freie Wähler) erinnerte bei seiner Begrüßung an den Schock, als im Frühjahr 2020 wegen Corona die Grenzen zur Schweiz geschlossen waren. Grenzüberschreitende Mobilität sei wichtig, betonte er und freute sich, dass der Gemeinderat endlich die Machbarkeitsstudie für eine Tramverlängerung von Basel nach Lörrach in Auftrag gegeben hat.

Die Freien Wähler, die IG Verkehr mit ihrer Sprecherin Natali Fessmann und die FDP, deren Stadträte Matthias Koesler und Pirim Gohn Lindemer begrüßte, setzen sich seit Jahren dafür ein. Auch Stadträtin Sabine Schumacher (Piraten) hatte geholfen, den Vortragsabend zu organisieren.

„Wir brauchen die Verkehrswende“, bekräftigte Roland Morlock, der Landesvorsitzende im Deutschen Bahnkundenverband. Im November 2018 hatte er die Stadt Kehl wegen ihres Einsatzes für die grenzüberschreitende Tram mit dem Deutschen Schienenverkehrspreis, Kategorie Europa, ausgezeichnet.

„Die Tram ist ein Erfolgsmodell“, sagte Toni Vetrano. Schon im ersten Jahr fuhren drei Millionen Menschen mit ihr über die Grenze zwischen Straßburg und Kehl. Heute habe die Tram 187 Prozent mehr Fahrgäste – also fast doppelt so viele – wie die alte Buslinie, die die beiden Städte 58 Jahre lang verband. Pendler und Schüler nutzen die Tram genauso wie Menschen, die einkaufen oder ausgehen wollten.

Vetrano und sein Straßburger Amtskollege Roland Ries schmiedeten die ersten Pläne für eine verbindende Tramlinie im Jahr 1996 als sie die grenzüberschreitende Gartenschau beider Städte vorbereiteten. Doch der Weg bis dahin war lang. Kehl habe damals kein eigenes Busnetz gehabt, schilderte Vetrano.

Daher kam aus Kehls Ortsteilen Protest, weil man in Zukunft mit der Tram schneller nach Straßburg kommen würde als von den Ortsteilen ins Zentrum. Erst als der Gemeinderat 2011 ein Mobilitätskonzept beschloss mit Busnetz, Radwegen, Tramlinie und Verkehrsdrehscheibe am Rathaus, wurde der Weg für die Tram frei.

Der Oberbürgermeister gab auch Tipps zum Thema Subventionen. Die Stadt Kehl habe für ihren Anteil an den Baukosten Landes- und Bundeszuschüsse von insgesamt 70 Prozent bekommen, sagte er und nannte mehrere Punkte, auf die man achten müsse.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading