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Lörrach „Fast italienische Verhältnisse“

Bernhard Konrad
Andrea Nahles Foto: Archiv

SPD: Günter Schlecht und Michael Pilgermayer zum Rücktritt von Andrea Nahles.

Lörrach - Andrea Nahles hat am Sonntag ihren Rücktritt als SPD-Partei- und Fraktionschefin erklärt. Mit Manuela Schwesig, Malu Dreyer und Thorsten Schäfer-Gümbel übernimmt ein Trio übergangsweise die Leitung der Partei. Was denken Genossen an der Basis über den erneuten Führungswechsel an der Spitze einer Partei, die einfach nicht zur Ruhe kommt?

„Wir können nur weiter unsere Arbeit machen und fassungslos zuschauen, was auf Bundesebene passiert“, sagte Michael Pilgermayer, Co-Vorsitzender des Lörracher SPD-Ortsvereins. Auf lokaler Ebene habe er nach wie vor die Hoffnung, dass das Engagement der Sozialdemokraten Früchte trage. Auch sei das Ergebnis der Kommunalwahl – die SPD verlor im Gemeinderat einen Sitz – kein Grund zur Mutlosigkeit. Mit Blick auf die Parteispitze erinnerten ihn die Führungswechsel mitunter fast schon an italienische Verhältnisse: „Das nimmt uns natürlich auch an der Basis ein bisschen den Wind aus den Segeln.“

Günter Schlecht, Fraktionsvorsitzender der SPD im Gemeinderat, erinnerte daran, dass erst die Sozialdemokraten eine Regierungsbildung ermöglichst haben, nachdem die Koalitionsverhandlungen von CDU, Grünen und FDP gescheitert waren. Nun werde die SPD trotz guter Arbeit bei Wahlen vom Bürger abgestraft, bedauert Schlecht.

„Ohne offenes Visier und ohne Nachfolger“

Er kritisierte die SPD-Bundestagsfraktion, die mitverantwortlich sei für Nahles Rücktritt. Gleichzeitig habe die Fraktion „ohne offenes Visier und ohne Nachfolger" agiert. Richtig sei, dass es nach den Wahlniederlagen so nicht weitergehen könne, sagte Schlecht. Gleichwohl sei kein Aktionismus gefragt, sondern eine ruhige Analyse. Es dürfe nichts unversucht gelassen werden, um der Bevölkerung den Wert der SPD deutlich zu machen.

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