Lörrach Fast wie in New Orleans

Veronika Zettler

Tausende Besucher beim Lörracher Frühlingsfest  „Lörrach swingt“ trotz Wetterpech am Samstag.

Lörrach - „Alle Geschäfte offen und überall Musik. Hier ist es ja wie in New Orleans“, freute sich Heiner Krause von den „Sugar Foot Stompers“ am Sonntag. Trotz mäßigem Wetter lockte das Frühlingsfest wieder zahlreiche Besucher.

Von den Temperaturen her glich das Frühlingfest von „Pro Lörrach“ diesmal eher einem Herbstfest und statt in luftiger Kluft zogen die meisten Besucher in Daunenjacken durch die Stadt. „Die Musik ist toll, aber das Wetter spielt nicht mit“, fasste Werner Büche die Lage am Samstag zusammen. Der Jazzclub-Chef, der wieder das musikalische Programm zusammengestellt hatte, lauschte mit seiner Frau Barbara und dem zweiten Clubvorsitzenden Claus Timmer den mitreißenden Rhythmen, die sieben Männer und eine Frau auf der Bühne am Marktplatz zusammenbrauten. Dort spielte – nach der erfolgreichen Premiere im Vorjahr – erneut die „Ritmo Jazz Group“ und erwies sich abermals als Glücksgriff: Wenn jemand sonnige Stimmung in einen grauen Regentag hineinjazzen kann, dann ist es diese spielfreudige Band, die mit ihrer Sängerin Raymaluz jede Menge karibisches Flair versprüht.

Erstklassiges Programm

Sowohl in musikalischer als auch in entertainerischer Hinsicht bot die Band um den 82-jährigen Lörracher Pianovirtuosen Hans Deyssenroth ein erstklassiges Programm. Die Regenschauer scheuchten zwar immer wieder Publikum fort, aber einige harrten tapfer aus, sangen mit oder tanzten Cha-Cha-Cha unter ihren Schirmen. Auch Raymaluz, die zuweilen von der Bühne zu Fans und Freunden hinunterstieg, ignorierte den Regen: „Für uns ist es wunderbar, hier zu spielen, egal bei welchem Wetter“, meinte die Sängerin.

Immerhin: Die Hoffnung auf besseres Wetter am Sonntag erfüllte sich. Es blieb frisch, aber trocken. Tausende Besucher flanierten durch die Innenstadt und nutzten den verkaufsoffenen Sonntag für einen Einkaufsbummel. In der Fußgängerzone gab es diverse Verkaufs- und Informationsstände, etwa aus Lörrachs Partnerstädten, zudem eine Autoschau zwischen Senser Platz und Senigallia-Platz. Vor allem aber hieß es wieder mit fünf Bands auf fünf Bühnen: „Lörrach swingt!“

Stilecht wie spielfreudig

So zum Beispiel vor dem Rewe-Center, wo die trinational besetzte „Lazy River Jazzband“ um den Rheinfelder Trompeter Peter Gottstein Klassiker wie „On The Sunny Side Of The Street“ so stilecht wie spielfreudig ablieferte. „Wir kommen immer wieder sehr gerne her“, verkündete indes Wolfgang Skupin, Banjoist der „Jailhouse Jazzmen“ vom Bodensee, die sich beim Glashaus positioniert hatten. Bei Stücken wie „Alexander’s Ragtime Band“ oder „Down By The Riverside“ mutierte der Chesterplatz zur Tanzfläche.

Dem Sound von New Orleans (die Jailhouse Jazzmen sind Ehrenbürger der Stadt) haben sich auch die Lörracher „Sugar Foot Stompers“ verschrieben, bald 40 Jahre alt und mit Banjo, Waschbrett und Sousafon entsprechend authentisch gerüstet. „Wir machen den uralten Jazz der wilden 20er-Jahre“, erklärte Heiner Krause auf der Bühne beim Café Family.

Kubanischen Groove gab es derweil am Hebelpark, wo Sänger Rody Reyes und seine Band „Havanna Con Klasse“ für Stimmung sorgten. Die vier Musiker waren zum ersten Mal dabei und hinterließen mit Son und Salsa Eindruck.

So manches glänzende Solo

Bigband-Fans kamen am Alten Marktplatz auf ihre Kosten. Das Big Sound Orchestra mit Sängerin Isa Morgenstern hatte zahlreiche Nummern von Duke Ellington und so manches glänzende Solo mitgebracht, ob von Markus Felber am Baritonsaxofon oder von Daniel Gueneux am Tenorsaxofon.

Eine positive Bilanz zogen die Veranstalter am Sonntagnachmittag bei einer Pressekonferenz. Das Fest sei trotz des durchwachsenen Wetters gut angenommen worden, die Erwartungen seien erfüllt worden. Außerdem wurde Werner Büche mit einem Präsent für sein Engagement geehrt und der Jazzclub erhielt eine Spende in Höhe von 500 Euro.

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