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Lörrach Feuer und Flamme für die Wehr

Bernhard Konrad

Ehrenamt: Feuerwehr stellt neue Werbekampagne für die Jugendarbeit vor

Die Lörracher Feuerwehr möchte mehr Kinder und Jugendliche für das Engagement bei den Floriansjüngern begeistern. Am Mittwochnachmittag wurde das neue Werbekonzept vorgestellt.

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Eigentlich hat die Freiwillige Feuerwehr Lörrach mit ihren knapp 250 Aktiven und einer Jugendabteilung mit nahezu 70 Mitgliedern (noch) keine Nachwuchssorgen.

Der Trend

Aber Lörrachs Feuerwehrkommandant Manuel Müller möchte ebenso wie Stadtjugendwart Philipp Simon und dessen Stellvertreter Justin Hojnacki frühzeitig die Weichen für die Zukunft stellen. Denn: Der generelle Trend zeigt ein tendenziell rückläufiges Interesse an der Aufgabe. Deshalb wurde nun erstmals ein Werbekonzept für die Gesamtstadt entwickelt – Motto: „Wir sind die Jugend von heute und die Retter von morgen“.

Damit möchte die Blaulichtorganisation auf die Jugendarbeit in der Feuerwehr aufmerksam machen und neue Kräfte gewinnen: Bis zum Ende des Jahres hoffen die Initiatoren auf rund 30 neue Mitglieder der Jugendwehr.

Die Arbeit

Deren Arbeit verfolge das Ziel, Kinder und Teenager spielerisch und informativ für den Einsatz in der Feuerwehr vorzubereiten, sodass sie sich schließlich für Aufgaben bei den Aktiven qualifizieren: „Die Jugendfeuerwehr ist eine der wichtigsten Nachwuchsschmieden der Wehr und zum dauerhaften Erhalt dieses ausschließlich ehrenamtlich geprägten Systems unerlässlich“, so wird betont. Darüber hinaus nehme sie wichtige Aufgaben der allgemeinen Jugendarbeit wahr, indem sie etwa bei der Betreuung von Kindern und Jugendlichen bei Freizeitangeboten mitwirke und Werte wie Gemeinschaft und Kameradschaft vermittle.

Die Marketing-Aktivitäten

Die verstärkten Marketing-Aktivitäten sollen auf mehreren Ebenen stattfinden: Sowohl auf der Homepage und Social Media-Kanälen als auch an Grundschulen möchte die Wehr über die vielfältigen Möglichkeiten des Engagements in ihren Reihen informieren. Darüber hinaus soll die Initiative in der Stadt plakatiert werden.

Im Alter von zehn Jahren können die Nachwuchskräfte bei der Jugendwehr einsteigen. Mit 17 beginnen sie ein Anwärterjahr: Nach diesem können sie bei entsprechender Qualifikation in die Aktivmannschaft wechseln.

Die Mitglieder

Das Ehrenamt liegt offenbar in den Familiengenen: Etliche der Jugendfeuerwehrleute auf dem Hof der Wache in der Weiler Straße machen mit, weil andere Familienmitglieder schon dabei waren: auf Lukas Schober (17) trifft das ebenso zu wie auf Jana Leonhardt (13). Beide möchten Menschen helfen. Sie schätzen die Gemeinschaft und die Werte der Gruppe. Mauro Scalice (12) nennt darüber hinaus das schöne Erlebnis des Zeltlagers mit Jugendwehren aus dem gesamten Landkreis.

Viele der aktiven Feuerwehrleute sind derzeit zwischen 30 und 40 Jahre alt – sie bleiben der Truppe also überwiegend noch lange erhalten. Und das ist nicht zuletzt finanziell für die Stadt von Bedeutung. Denn: Wenn die Soll-Stärke unterschritten wird, müssen die Vakanzen mit hauptamtlich angestellten Feuerwehrleuten aufgefüllt werden. Derzeit sind fest Floriansjünger fest bei der Stadt angestellt.

Die Hürden im Alltag

Zugleich werden die Voraussetzungen für die Ehrenamtlichen schwieriger: Es ist alles andere als selbstverständlich, dass die Betriebe angesichts der heute geforderten Flexibilität in der Arbeitswelt ihre Mitarbeiter jederzeit zum Einsatz ausrücken lassen. Erschwerend hinzu kommt, dass auch bei der Wehr zahlreiche Mitglieder jenseits der Grenze in der Schweiz arbeiten – was die Rahmenbedingungen zusätzlich erschwert, denn: Immerhin soll die erste Truppe zehn Minuten nach dem Alarm am Ort des Geschehens sein. Eine Maßgabe, die von der Lörracher Wehr dennoch in über 92 Prozent der Fälle eingehalten werden kann.

Oberbürgermeister Jörg Lutz hob die Bedeutung der Feuerwehr bei dieser Gelegenheit nochmals ausdrücklich hervor. Über ihre Kernaufgaben hinaus sei sie ein Ort, wo Teamgeist in besonderer Weise gelebt werde.   weitere Infos unter www.feuewehr-loerrach.de

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