Lörrach Feuer und fliegende Scheiben in Lörrach und Umgebung locken

Holger Schlicht
Die Scheiben wurden auch von Tumringen ins Tal geschlagen. Foto: Holger Schlicht

Zum Abschluss der alemannischen Fasnacht loderten am Samstagabend wieder fast überall die Fasnachtsfeuer auf den Hügeln der Stadt Lörrach, im Wiesental und im Markgräflerland. So auch in Tumringen, wo sich unsere Zeitung einen Eindruck verschafft hat.

In Tumringen trafen sich Jung und Alt am Güggel-Brunnen im schönen Altdorf. Viele Scheibenschläger und solche, die es noch werden wollten, deckten sich noch mit Scheiben und Fackeln ein. Heiner Rexroth, Chef vom ehemaligen Café Family in Lörrach, berichtete den Zuhörern in seiner Ansprache über die Tradition der Fasnachtsfeuer und des Scheibenschlagens. Aber auch zur Organisation der Veranstaltung lieferte er Hintergründe – vom Sammeln des Brennholzes über das Aufschichten des Feuers und der Mithilfe der ortsansässigen Bauern, ohne die es kaum gehen würde, bis hin zum Aufbau des Verkaufsstands und dem Verkauf von Scheiben, Stöcken, Würsten und Glühwein.

Dies alles organisiert in Tumringen die Feuerwehr Lörrach, die zugleich während der Veranstaltung als auch danach das Feuer und möglich Folgen im Blick behielt. Denn: Das Holz wurde früher gerne einmal von Zündlern benachbarter Fasnachtsfeuer in Brand gesetzt. Heute ist dies zumindest in Lörrach und Umgebung nicht mehr so angesagt, aber in eher ländlichen Gegenden könne so etwas durchaus immer noch geschehen, hieß es aus den Reihen der Wehr.

Gesangverein stimmt ein

Nach der Dankesrede von Rexroth an die Feuerwehr sowie alle anderen Helfer und Beteiligten sang der Gesangsverein Tumringen noch eine Ode an das Leben, Lieben und Lachen, einige Verse über Güggel, Frösche und Schnecken und zuletzt natürlich das Badnerlied. Nun wurden die Fackeln entzündet, und der Zug setzte sich langsam in Bewegung, um durch das Dorf Richtung Lucke zu laufen. Oberhalb des Dorfes erschien schon das riesige Feuer gegenüber auf dem Hünerberg. Auch der Feuerschein des Röttler Fasnachstsfeuers drang über die Baumwipfel.

Weiter oben zog sich der Fackelzug in die Länge und beleuchtete fast den ganzen Weg bis zum Fasnachtsfeuer der Tumringer auf der Lucke, das noch nicht entzündet war. Ganz oben angekommen, waren auch die benachbarten Fasnachtsfeuer im Markgräflerland und dem Kandertal zu erkennen.

Das Feuer entzündet

Nun wurden die Fackeln auf den großen Brennholzhaufen geworfen, der sich langsam aber sicher zum großen Fasnachtsfeuer entwickelte. An den kleineren Feuern wurden die ersten Scheiben an langen Haselstöcken ins Feuer gehalten, bis sie an ihren Rändern glühten und wenig später flogen sie schon über den Acker hinab ins Tal Richtung Lörrach.

In Tumringen trafen sich Jung und Alt am Güggel-Brunnen. Foto: Holger Schlicht

Michael Hugenschmidt, Löschzugführer der Feuerwehr Tumringen und Verantwortlicher für die Organisation rund um das Fasnachtsfeuer in Tumringen, zeigte sich überwältigt von der Resonanz angesichts der vielen Besucher des Scheibenfeuers. Gleichzeitig war er sehr zufrieden mit dem gesamten Ablauf der Veranstaltung.

Teilnehmer fasziniert

Nicole und ihr Sohn Carlos wohnen nun auch schon elf Jahre in Lörrach und sind das zweite Mal am Fasnachtsfeuer auf der Lucke. „Wir finden das total schön hier, die Atmosphäre, das Feuer und vor allem der Ausblick auf Lörrach und auch rundum in alle Richtungen ist toll. Das ist schon faszinierend!“ Sohn Carlos ist eher fasziniert vom Scheibenschlagen und meint, dass es schon ganz gut funktionieren würde mit dem Schlagen und die Scheiben würden auch schon recht weit fliegen. Früh übt sich eben, wer irgendwann zu Meister werden will – „...Schiibi, Schiibo, die Schiibe, die soll goh, die Schiibe, die soll surre, bis abe ind Stadt...dem...uff d Schnurre“.

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