Lörrach Feuerwehr ist gut aufgestellt

Gottfried Driesch
Erstmals unter freiem Himmel tagte die Lörracher Gesamtwehr. Foto: Gottfried Driesch

Hauptversammlung: „Bürger können ruhig schlafen“ / Corona als Herausforderung

Die Stadt Lörrach steht voll hinter der Freiwilligen Feuerwehr, sagte der Lörracher Feuerwehrkommandant Manuel Müller am Freitagabend auf der Hauptversammlung der Wehr. Erstmals fand diese unter freiem Himmel statt.

Von Gottfried Driesch

Lörrach. Auch für die Freiwillige Feuerwehr waren die vergangenen zwei Corona-Jahre eine Herausforderung. „Wir mussten neue Wege suchen und finden“, so Müller. Die im Feuerwehrbedarfsplan genannten Wünsche und Anforderungen würden von der Verwaltungsspitze der Stadt Lörrach ernst genommen und auch angegangen.

Die Personalsituation ist zufriedenstellend, könnte aber verbessert werden. So gab es 2019 sieben hauptamtliche Feuerwehrmänner. Im Bedarfsplan werden acht zusätzliche Planstellen angestrebt. „Die Anforderungen an die Gerätepflege werden immer größer“, meinte dazu der Feuerwehrkommandant.

Weniger Brände, mehr Hilfeleistungen

Die Statistik für die beiden vergangenen Jahre weist für 2020 bei der Gesamtwehr 240 aktive Feuerwehrangehörige aus. Im vergangenen Jahr waren es nur noch 233. Im gleichen Zeitraum sind die abgearbeiteten Anlässe und Tätigkeiten von 1451 auf 2080 angewachsen. Während die Brände in den zwei Berichtsjahren weiter zurückgegangen sind, hat sich die Zahl der technischen Hilfeleistungen deutlich von 281 auf 469 erhöht. Darunter versteht man etwa Überschwemmungen und Unfälle, bei denen beispielsweise wassergefährdende Stoffe gebunden werden müssen. Bedauerlich: Im vergangenen Jahr haben sich elf Feuerwehrleute bei Übungen und Einsätzen verletzt.

In den Berichtsjahren konnten elf Fahrzeugbeschaffungen angegangen werden. Einige Fahrzeuge davon befänden sich bereits im Einsatz, so der stellvertretende Feuerwehrkommandant Thomas Göttle. „Derzeit explodieren die Preise“, hieß es dazu weiter. Zur angedachten „Feuerwache Nord“ sei derzeit eine Machbarkeitsstudie in Arbeit.

„Die Lieferzeit für ein Feuerwehrfahrzeug beträgt mindestens zweieinhalb Jahre“, erklärte Klaus Betting, Abteilungskommandant Lörrach. Übereinstimmend sagten die Verantwortlichen, dass die beschafften neuen Fahrzeuge gegenüber den ausrangierten ein regelrechter „Quantensprung“ seien.

Auch die Absturzsicherungsgruppe würde immer häufiger alarmiert, ergänzte deren Leiter Detlef Eckelt.

Die Feuerwehrabteilung Brombach feiert heuer ihr 150-jähriges Bestehen, die Jugendfeuerwehr Brombach wird 50 Jahre alt. Gefeiert werden solle das Jubiläum aber erst vom 18. bis 21. Mai 2023 mit einem Festakt und einem Tag der offenen Tür.

Erfreuliche Entwicklung der Jugendwehr

Sehr erfreulich ist die Entwicklung der Jugendfeuerwehr. Nachdem wegen Corona viele Monate keine Übungen und Zusammenkünfte stattfinden konnten, habe man schon das Schlimmste befürchtet. Aber die Zahl der Jungfeuerwehrleute habe sich jetzt sogar erhöht, berichtete der Stadtjugendfeuerwehrwart Philipp Simon.

Ein Dank für geleistete Dienste galt Stephan Schepperle. Er war zehn Jahre stellvertretender Kommandant und leitete zwei Jahre davon ehrenamtlich die Gesamtwehr. Er verabschiedet sich jetzt in die Altersmannschaft.

In seinem Grußwort sicherte Oberbürgermeister Jörg Lutz der Feuerwehr weiterhin seine volle Unterstützung zu. Auch wenn in finanziell schwierigen Zeiten die Beschaffungen eventuell etwas gestreckt werden müssten.  Über Ehrungen und Beförderungen berichten wir noch.

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