Lörrach Feuerwerk der Ideen für das Fabric-Areal

Bernhard Konrad
Ein Areal mit Potenzial: das Fabric-Gelände der Schöpflin Stiftung Foto:  

Die Architekten Marion Clauss und Jörg Leeser haben am Donnerstag im Gestaltungsbeirat den Stand der Dinge auf dem Fabric-Areal skizziert.

Die Architekten Marion Clauss und Jörg Leeser haben  am Donnerstag im Gestaltungsbeirat den Stand der Dinge auf dem Fabric-Areal skizziert.

Die Erarbeitung des städtebaulichen Entwurfs in einem kooperativen Werkstattverfahren mit einem interdisziplinären Team aus Architekten, Freiraum-, Energie- und Mobilitätsplanern basiert, so erklärt die Stadt, auf den Anregungen aus der Bürgerschaft und soll Grundlage eines noch ausstehenden Bebauungsplanverfahrens werden.

„Der Funke springt über“

Ein „Feuerwerk der Ideen“ bescheinigte Architektin Dea Ecker als Mitglied des Gestaltungsbeirats den eingebundenen Architektur-Büros. Der qualitativ hohe Anspruch sei klar erkennbar. „Der Funke springt über“, sagte Ecker. Ob er indes tatsächlich zündet, ist noch offen – das ging auch aus den Anmerkungen der anderen Experten im Beirat hervor.

Die Defizite

Ecker und Michael Koch regten insbesondere mit Blick auf die „Übersetzbarkeit“ des Projekts in einen Bebauungsplan die Konkretisierung des städtebaulichen Konzepts an. Die Attraktivität der einzelnen Ideen ist unstrittig, indes wäre ein stadtplanerischer Entwurf aus einem Guss wünschenswert, der die komplexe Gesamtkonstruktion zum einen schlüssig zusammen hält und zum anderen organisch an das heterogene Umfeld mit Vacuform-Gelände, Dorfkern und Schöpflin Stiftung anbindet. Koch zum Planungsstand: „Der Raum erklärt sich nicht von selbst.“

Die Rahmenbedingungen

Die Rahmenbedingungen für die Gestaltung der Fläche sind indes außergewöhnlich gut, weil mit Hans Schöpflin kein gewinnorientierter Investor die Fäden in der Hand hält, sondern ein Stifter, der Brachland in ein lebenswertes, innovatives und qualitativ hochwertiges Quartier verwandeln will.

Die Bauten

Leeser und Clauss erläuterten die Funktion der zahlreichen Gebäude und Freiflächen auf dem Areal – vom Atelierhaus über Stadt- und Werkhaus bis zum etwas höheren Punkthaus als markantem Signal am Eingang des Geländes. Sämtliche Häuser verfügen über Wohnungen in den oberen Etagen – die Bildung gemeinschaftlicher Wohnformen liege nahe. Die Erdgeschosse werden von der Schöpflin Stiftung belegt oder sollen öffentlich genutzt werden.

Der Freiraum

Von ebenso elementarer Bedeutung ist die Qualität des Freiraums: Wasser, kleine Naturräume und kommunikative Treffpunkte prägen das Quartier, das trotz seiner Vielfalt locker und durchlässig bleiben soll. Die Planer streben eine Verbindung der Grünflächen auf dem Fabric-Areal mit dem gegenüber liegenden attraktiven Außenbereich der Stiftung an. Die trennende Wirkung der Franz-Ehret-Straße soll vermindert werden.

Die Nachfragen

Offene Fragestellungen der Einbindung des Ensembles in das Umfeld und den Brombacher Gesamtkontext deuteten auch die beiden städtischen Fachbereichsleiter Annette Buchauer und Klaus Dullisch an. Buchauer fragte konkret nach der Ausgestaltung der nachbarschaftlichen Beziehung zur neuen Brombacher Sporthalle: ein Bauwerk, das mit seiner Präsenz einen konzeptionellen Anschluss an das Gelände haben sollte.

Dullisch wies mit Blick auf mögliche Einschränkungen der Durchlässigkeit der Franz-Ehret-Straße für den Verkehr auf ihre wichtige Verbindungsfunktion zwischen Brombach und Hauingen hin. Die Achse spiele nicht zuletzt eine bedeutende Rolle für den Brombacher Einzelhandel.

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