^ Lörrach: „Film ab“ seit 50 Jahren - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach „Film ab“ seit 50 Jahren

SB-Import-Eidos
Volle Hütte – das Programm kann beginnen. Foto: Langenstein

Jubiläum: Free Cinema feiert runden Geburtstag /Film geplant

Lörrach (mila). Allen Widrigkeiten zum Trotz ist das ausschließlich von Jugendlichen selbstverwaltete kommunale Programmkino Free Cinema auch 50 Jahre nach seiner Gründung immer noch aktiv und macht ohne Erwachsenen- oder Sozialbegleitung Kulturarbeit für Jung und Alt in Lörrach. Das Free Cinema ist das einzige von Jugendlichen in Eigenverantwortung ehrenamtlich betriebene Kino Deutschlands und zeigt um die 120 Filme pro Jahr.

Schönes Wiedersehen

Das Jubiläum wurde im Oktober auf dem Areal des Flachsländer Hofs gebührend gefeiert (wir berichteten). So gut gefüllt war das Free Cinema schon lange nicht mehr. Viele Akteure der Gründergeneration und darauffolgender Dekaden kamen aus ganz Deutschland angereist. Man lag sich in den Armen, erzählte sich Geschichten von damals und feierte sich so auch ein wenig selbst. „Wahnsinn, dass es das Kino noch gibt!“ war denn auch immer wieder zu hören.

Bewegte Geschichte

Wer hätte das gedacht, als das Free Cinema 1972 als Arbeitsgruppe des damaligen Jugendzentrums im alten Flachsländer Hof von 15- bis 17-jährigen Schülerinnen und Schülern aus der Taufe gehoben wurde und an verschiedenen Aufführungsorten seine Filme zeigte, zunächst im Jugendzentrum an der Tumringer Straße selbst, dann in der Alten Feuerwache, schließlich im ehemaligen Nansenhaus, bevor es Mitte der 90er Jahre an seinen jetzigen Standort in einer zum Kino umgebauten Remise eine dauerhafte Bleibe gefunden hat. Das offizielle Programm war eine lustige und manchmal auch nachdenkliche Zeitreise durch die Eigenproduktionen aus den 70er Jahren, die jeweils in den zeitlichen Entstehungskontext gestellt wurden. Sie zeigen mehr, wie kreativ die Gründergeneration war, mit welchem Elan sie zu Werke ging.

Geschmacksache

Präsentiert wurde der Erstling „Ein Tag im Jugendzentrum“ (1972) etwa, eine Dokumentation in den alten Räumen des damaligen Jugendzentrums, oder „Die Kreuzigung des Osterhasen“ (1973), ein auf dem Lindenplatz improvisiertes, bildgewaltiges, blasphemisches Happening jenseits von jeglichem guten Geschmack. „In eigener Sache“ (1977), ein pfiffiger Werbefilm, gab Einblicke in die Arbeit des jungen autonomen Kinos.

Es gibt auch einen Film zum Jubiläum. Die Welturaufführung ist am 23. Dezember geplant. „Phantom Of The Cinema“, heißt der Streifen und wird ein hochgradig unseriöser und in vielen Teilen merkwürdiger dokumentarischer Spielfilm.

Ein Konvolut aus zusammengesuchten Interviewfetzen mit allen, die das Free Cinema über die Jahrzehnte möglich gemacht haben, und mit den anderen, die mit einem gewissen Masochismus dazu beigetragen haben, als Zuschauer dieses „etwas andere“ Kino am Leben zu erhalten.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading