Lörrach Forum will mehr Bürger erreichen

Bernhard Konrad
Die federführenden Akteure des „Zukunftsforums“ zeigen sich offen für die Vielfalt der Bürgergesellschaft. Das Forum wolle keineswegs nur eine Nische besetzen – und schon gar keine parteipolitische, betonen Lukas Harlan (l.) und Frank Leichsenring. Foto: Bernhard Konrad

„Zukunftsforum Lörrach+“: Bilanz fällt positiv aus – aber es gibt noch Luft nach oben.

Lörrach - Das „Zukunftsforum Lörrach+“ hat sich zu einem erfolgreichen Beteiligungsformat entwickelt. Gleichwohl möchten die Initiatoren künftig noch mehr Menschen, Institutionen und Einrichtungen ins Boot holen.

Denn: „Wir haben den Durchschnittsbürger noch nicht erreicht“, sagte Frank Leichsenring. Er ist gemeinsam mit Isabell Schäfer-Neudeck (beide „Fairnetzt“) und Lukas Harlan (Schöpflin Stiftung) Ansprechpartner für Fragen rund ums Forum.

Das „Zukunftsforum“

Schöpflin Stiftung und Fairnetzt sind am „Zukunftsforum Lörrach+“ gleichermaßen aktiv beteiligt. Es möchte Bürger aus Zivilgesellschaft, Bildung, Kultur, Sozialem, Politik, Verwaltungen und Wirtschaft zusammen bringen, um die Region zu stärken und regionale Vernetzung zu fördern.

„Die Kraft des Lokalen“

In diesem Jahr widmete sich das Forum der „Kraft des Lokalen“. Beim Zukunftstag im Burghof wurden 26 Projekte vorgestellt, die sich dem Thema auf unterschiedliche Weise näherten.

Die eingereichten Ideen sollen zur Zukunftsfähigkeit der Region beitragen, das heißt: den Wandel zu mehr ökologischer Nachhaltigkeit, sozialem Zusammenhalt und regionaler Wirtschaft gestalten, einen Bezug zu Lörrach aufweisen und vor Ort umzusetzen sein. Von unkompliziert und zeitnah zu realisierenden Ansätzen wie etwa dem „Lastenrad als Reparaturmobil“ oder der „Erweiterung des Lebensraums Garten“ bis hin zu grundsätzlichen Fragen des Wohnens oder Wirtschaftens reichten die Projekte.

Positive Bilanz

In der Rückschau zogen Harlan und Leichsenring eine positive Bilanz für Forum und Zukunftstag: Kennzeichnend waren sowohl das große Engagement der Projektgruppen und aller ehrenamtlich Beteiligten sowie der Facettenreichtum der Ansätze, von denen viele weitergeführt werden sollen: „Das Ziel, Bürgerbeteiligung zu ermöglichen, wurde erreicht“, sagte Harlan. Über 1700 Stunden ehrenamtlichen Einsatzes seien geleistet worden.

Neue Formate

Gleichwohl möchte sich das Zukunftsforum in der Stadtgesellschaft noch breiter aufstellen. Trotz der genannten inhaltlichen Leitplanken für „Die Kraft des Lokalen“ wolle das Forum keine Nische besetzen – und schon gar keine parteipolitische, wie Harlan und Leichsenring betonten. In diesem Zusammenhang wiesen sie unisono abermals darauf hin, dass sich die Schöpflin Stiftung zwar finanziell für das Zukunftsforum engagiere, aber weder Einfluss auf die Inhalte der Projekte noch auf „Fairnetzt“ nehme.

„Wir wollen Geburtshelfer und Nährboden für bürgerschaftliche Initiativen und deren Weiterentwicklung sein“, sagte Harlan. Dabei sei die Tür für weitere Partner neben der Schöpflin Stiftung und Fairnetzt im Zukunftsforum offen.

Um noch mehr Menschen zu erreichen, wird nun auch über neue Formate nachgedacht. So soll etwa mit Blick auf jüngere Leute das Thema „Social Media“ intensiviert werden. Die Nutzung der Homepage entwickle sich schon jetzt gut. Auch eine stärkere Beteiligung von Senioren sei ausdrücklich erwünscht.

Initiativen besser vernetzen

Angestrebt werde zudem, dass sich die Initiativen und Projektgruppen noch besser inhaltlich und fachlich untereinander vernetzen.

Offenkundig sei, dass sich der Zukunftstag bewährt habe. Er soll im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Das Forum-Thema 2019 wird derzeit noch diskutiert. Ende Januar soll aber zunächst eine Bestandsaufnahme zeigen, wie sich die im Oktober vorgestellten Projekte entwickelt haben.

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