Dietmar Ferger, Liste Soziales Lörrach: "Rahmenbedingungen für bezahlbaren Wohnraum festigen, in Schulen guten Unterricht ermöglichen, für Kinder und Jugendliche optimale Entwicklungsbedingungen schaffen und für Senioren sorgen sind die wichtigsten Aspekte der städtischen Daseinsvorsorge, denn sie betreffen die Menschen und ihre Zukunft direkt. Langfristig ist die Erhöhung der (Gewerbesteuer)Einnahmen zentral, denn ohne Geld schwindet der Entscheidungsspielraum."
Welche Rolle sollten die Bürger bei der Entwicklung Ihrer Stadt spielen?
Dr. Adrian Pritzius, CDU: "Die Bürger sollten mehr mitentscheiden dürfen. Neben der derzeitigen Plattform „Lörrach gestalten. Gemeinsam.“ sollten bei richtungsweisenden Entscheidungen die Bürger befragt werden können. Dieser moderne Bürgerbeteiligungsprozess könnte klassisch durch Fragebögen oder eine „BürgerApp“ realisiert werden. Denn eine gute Kommunikation zwischen Bürgern, Gemeinderat und Stadt ist das A und O für ein lebenswertes Lörrach."
Christiane Cyperrek, SPD: "Es ist heute nicht mehr möglich, ohne Bürgerbeteiligung Stadtentwicklung zu betreiben. Dazu gehören rechtzeitige Informationen über Presse, Internet und Bürgerversammlungen. Es muss eine Art Börse geben, wo Ideen und Vorschläge eingebracht und gesammelt werden. Aufgabe der Politik wird es dennoch am Ende sein, zwischen widerstreitenden Interessen zu entscheiden und denen eine Stimme zu verleihen, die sich nicht äußern können."
Boris Pasek, Grüne: "Städtische Infrastruktur und die öffentlichen Freiflächen und Plätze werden von allen Bürgerinnen und Bürgern genutzt, daher sind diese aktiv in den Prozess der weiteren Entwicklung einzubinden. Der bereits aufwendig und unter intensiver Bürgerbeteiligung durchgeführte Leitbildprozess muss stärker in die aktive Verwaltungs- und Ratsarbeit einfließen, um die Wünsche der Einwohnerschaft zu respektieren."
Matthias Lindemer, Freie Wähler: "Bürgerbeteiligung ist immer noch ein Forschungsgebiet. Doch wir sind in den letzten Jahren deutlich vorangekommen. Zunehmend gibt es Konzepte, aus denen gute Vorschläge hervorgehen und sich Bürger beteiligt fühlen. Bei der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes ist die Stadtverwaltung vorbildlich vorgegangen. Auch bei Spielplätzen und Parks werden Bürger zunehmend beteiligt und die Ergebnisse werden besser angenommen."
Matthias Koesler, FDP: "Die Einbindung der Bürger in die Entwicklung der Stadt ist sehr wichtig. Oft sind Bürger ideenreicher und mutiger als die Verwaltung. Daher ist eine konstruktive Einbindung der Bürger nur zu begrüßen.Hier reichen nicht nur Infoveranstaltungen. Frühzeitiges Informieren und Einbeziehen der Bürger auch bei schwierigen Prozessen bringt mehr Verständnis und Einsicht in manche Entwicklung."
Wolfgang Fuhl, AfD: "Zukünftig eine viel Aktivere durch mehr Bürgerentscheide. Das Zentralklinikum ist eine typische Entscheidung gegen den Willen vieler Bürger. In der Schweiz wäre solch eine Fehlentscheidung nicht möglich gewesen, die Bürger hätten die Politik gestoppt. Bürgergespräche, an denen ein Großteil der Berufstätigen nicht teilnehmen kann sind Placebo-Veranstaltungen mit Scheinzustimmungen. Wir brauchen mehr direkte Demokratie."
Dietmar Ferger, Liste Soziales Lörrach: "Soziales Lörrach strebt bei wichtigen Weichenstellungen Bürgerentscheide an. Dazu überträgt nach der BW-Gemeindeordnung der Gemeinderat sein Entscheidungsrecht an die Bürger. Bei der Schulentwicklungsplanung wäre Lörrach wahrscheinlich schon weiter - bei geringeren Kosten, grundsätzliche Fragen der Verkehrskonzeption wären geklärt. Vereine und fachkundige Bürger sollten aktiv in Entscheidungsfindungsprozesse eingebunden werden."