Lörrach Fraktionen liefern Ideen

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Mehr PV-Anlagen stehen auch auf dem Forderungskatalog. Foto: Pixabay

Der Konzeptentwurf zur Energieoffensive Lörrach wird von den Grünen und der SPD positiv aufgenommen, wie in Stellungnahmen deutlich wird. Am Donnerstag steht dieser im Gemeinderat an.

Nachdem 2019 der Klimanotstand in Lörrach ausgerufen worden ist und 2021 die Bundesregierung gewechselt hat, sehen die Grünen die Fortschritte, auf die sie seit dem Grönlandbesuch von Angela Merkel und Sigmar Gabriel im Jahr 2007 vergebens gewartet hatten. Nach dem Beginn des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine gebe es endlich auch den breiten gesellschaftlichen und politischen Konsens sowie die gesetzlichen Voraussetzungen für den Ausbau der erneuerbaren Energien, der sich im Vorhaben „Energieoffensive“ der Stadt Lörrach niederschlage.

Hier führt Grünen Stadtrat Thomas Hengelage die Energieeinsparung als prioritäres Ziel mit einem Maßnahmenkatalog an, wie dies in Lörrach praktisch umgesetzt werden könne, zum Beispiel LED-Straßenbeleuchtung. Auch den massiven Ausbau der Dach- und Fassaden-PV nennt er. Außerdem die Prüfung von Freiflächen von PV-Anlagen, „denn auch für die Wärmewende wird es wegen der Elektrifizierung der Wärmeerzeugung zu einem hohen zusätzlichen Bedarf an grünem Strom kommen“. Außerdem setze die Verwaltung jetzt mehr auf Kooperation mit Partnern wie der Stadtenergie Lörrach, den regionalen Energieversorgern, der Energieagentur Südwest oder dem Landkreis, stellt Stadtrat Hengelage für die Grünen fest: „Die erste Informationskampagne für das geplante Wärmenetz um die Energiezentrale der Fridolinschule in Stetten wird mit Hilfe der Energiekarawane der fesa Freiburg durchgeführt.“ Diese Initiativen unterstützen die Grünen.

Die SPD

Die SPD-Gemeinderatsfraktion begrüßt das Konzept zur Energieoffensive als „dringend notwendigen Beitrag zur Energiewende“. Das vorgelegte Konzept ist nach Auffassung der SPD-Stadträte in Inhalt und Zeitschiene zwar ambitioniert, aber auch Lörrach müsse rund zwei Jahrzehnte aufholen, in denen zu wenig in die Energiewende vor Ort investiert wurde. Die Sozialverträglichkeit aller Maßnahmen müsse immer im Blick behalten werden.

Der zu erstellende Masterplan zur Erreichung der Klimaneutralität für die kommunalen Gebäude sollte laut Stellungnahme zum „Routenplaner“ von Investitionen in den kommenden Jahren werden. Dabei müsse das Lörracher Rathaus bei der anstehenden Sanierung oder Neubau zum Leuchtturm der Energieoffensive werden, fordert SPD-Stadträtin Christa Rufer.

Gebäudesanierungen in Schulen und anderen städtischen Einrichtungen zugleich für energetische Maßnahmen zu nutzen, wird von den SPD-Stadträten als sinnvoll und kostenschonend betrachtet, sollte aber nicht jedes Mal zu einer Abrissdiskussion führen.

Neben der Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, sollten laut SPD zukünftig auch Solarleuchten, etwa für Fuß- und Radwege, zum Einsatz kommen. Die Erzeugung von Strom aus Wasserkraft sollte örtlich forciert werden, heißt es. Auch die Energiegewinnung aus Wasserstoff fehlt in der Vorlage, kritisiert SPD-Stadträtin Christa Rufer. Photovoltaik-Anlagen sollten ihrer Auffassung nach vorrangig auf Parkflächen statt auf begrünten Freiflächen platziert werden. Abwärme sollte konsequent für städtische Wärmenetze genutzt werden, statt wie bisher zu verpuffen oder unter Energieeinsatz zu kühlen.

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