Lörrach Fraktionen stimmen Erweiterung zu

Die Oberbadische
Die Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsschule soll eine Vorzeigeschule in der Lörracher Bildungslandschaft werden. Foto: Sarah Herbster

Es bleiben Bedenken hinsichtlich der Ausbau-Kosten für die Albert-Schweitzer-Schule.

Lörrach - Mit der Erweiterung der Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsschule (AGS) soll eine Vorzeigeschule in der Lörracher Bildungslandschaft geschaffen werden (wir berichteten). Die Gemeinderatsfraktionen stimmen dem Projekt zwar grundsätzlich zu, äußern aber auch Bedenken.

Vor der Sitzung des Gremiums äußerten sich die Fraktionen in Stellungnahmen.

CDU

Die CDU-Fraktion unterstützt die Entwurfsplanung für den Umbau und die Erweiterung der AGS, allerdings nicht ohne Bedenken. Sie hält die Baumaßnahme, ausgelegt auf einen ständig dreizügigen Schulbetrieb, der noch keineswegs als gesichert gelten könne, nach aktuellem Stand für überzogen.

Denn die damit verbundenen höheren Kosten müssten notwendigerweise anderswo eingespart werden. Keinesfalls dürften die anderen Schulen, die teilweise auch unter erheblichen Raumproblemen litten, dadurch ins Hintertreffen geraten und Nachteile erleiden.

Vor allem die Hellbergschule in Brombach brauche für ihren Bestand und den Ausbau zur Realschule dringend Unterstützung. „Hier erwarten wir eine Erklärung der Verwaltung, wie dieser Spagat gelingen soll“, so die Forderung der Unionsfraktion. Mit einem derzeit angenommenen Kostenvolumen von insgesamt 17,4 Millionen Euro und einem Unsicherheitsfaktor bezüglich der Baukostensteigerung von 20 Prozent bedeute dieses Bauvorhaben eine Rieseninvestition für die Stadt. Es sei kaum vorstellbar, dass diese Beträge ohne Auswirkungen auf andere Projekte blieben, die ebenfalls dringend in Angriff genommen werden sollten.

SPD

Nach Aussage des SPD-Fraktionsvorsitzenden Günter Schlecht begrüßt und unterstützt die Fraktion den Umbau und die Erweiterung der AGS. Die einzige Gemeinschaftsschule in Lörrach gibt es seit fünf Jahren, und sie bilde in Verbindung mit den Berufsschulen in der Wintersbuckstraße eine wichtige „Bildungs-Allee“.

Die SPD fordert den dauerhaften Bestand der ASG und verlässliche Rahmendaten – auch vom Land. Bei den Gesamtkosten in Höhe von 17,4 Millionen Euro hofft man auf Fördermittel in Höhe von 1,8 Millionen und weiteren 0,5 Millionen Euro bei Dreizügigkeit. Bei anstehenden weiteren Schulsanierungen in Lörrach sieht man die Stadt mit der Arbeitsgruppe Schulbaumaßnahmen auf einem guten Weg, so die SPD.

Grüne

Die Grünen begrüßten in ihrer Fraktionssitzung den Entwurf der Erweiterung der AGS. Das Raumprogramm sehe eine 2,5 zügige Gemeinschaftsschule vor. Tatsache sei, dass die Anzahl der Schüler in den Jahrgangsstufen 5 und 6 während eines Schuljahres anwächst und dann die höheren Jahrgangsstufen dreizügig werden. Alle Gemeinderäte wussten, dass dafür ein erweitertes Raumprogramm, Lernateliers, personalisierte Arbeitsplätze und Differenzierungsräume benötigt werden. „Wir sollten in unserer Schulentwicklung jetzt Entscheidungen fällen, die uns voran bringen“, erklärte Fraktionssprecherin Margarete Kurfeß.

Des weiteren sind die Grünen davon überzeugt, dass eine Gemeinschaftsschule mit gutem pädagogischem und räumlichen Angebot, mit optionaler Kooperation der beruflichen Gymnasien am Standort der Bildungsmeile für die Schüler und Eltern eine Alternative darstellt. Auch den Grünen ist bewusst, dass 17,4 Millionen für den Haushalt eine enorme Anstrengung bedeuten. Die Entscheidung für die Gemeinschaftsschule sei bereits vor zwei Jahren gefallen. Jetzt gelte es die Voraussetzungen zu schaffen, damit sich die Schule auch wachsen und entwickeln kann.

Freie Wähler

Auch die Freien Wähler begrüßen, dass die Stadt in die Erweiterung der ASG investieren will. Aber auch sie hinterfragen, warum die Erstellung eines Neubaus und eines Foyers 17,4 Millionen Euro kosten sollen. Stadtrat und Bauingenieur Thomas Denzer schätzt, dass man mit optimierter Bauweise und Auswahl der Baumaterialien rund zehn bis 20 Prozent günstiger bauen könnte. Die Fraktion meint: Die Stadt sollte solche Spielräume nutzen, um auch andere Investitionen in Schulgebäude zügig voranzubringen, etwa die dringende Sanierung der Fridolinschule.

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