Lörrach Frauen, die etwas bewegen

Die Oberbadische
Teilnehmerinnen und Jurymitglieder des Kunstwettbewerbs „10 x 10 Frauen“ mit (hinten v. l.) Lars Frick, Jörg Lutz und André Marker Foto: Peter Ade Foto: Die Oberbadische

Vernissage: Ausstellung „10 x 10 Frauen“

Von Peter Ade

Lörrach. Von wegen schwaches Geschlecht: Starke Frauen aus der Region stehen im Mittelpunkt der Ausstellung „10 x 10 Frauen“, die am Mittwoch im Schalterraum der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden eröffnet wurde. Präsentiert wird das Ergebnis eines Wettbewerbs unter Künstlerinnen aus dem Landkreis.

Lörracher Frauen, die für die Stadt im sozialen, kulturellen oder politischen Bereich etwas bewegt haben oder noch bewegen, sollten in verschiedenen Stilrichtungen gemalt, gezeichnet oder illustriert werden. Eine unabhängige Jury hat aus den eingereichten Konzepten zehn freischaffende Bildende Künstlerinnen aus der Region ausgewählt, die mit je einer Arbeit in der Schau zu sehen sind.

Vier der zehn Werke wurden von der Jury prämiert: Der erste Preis ging an Kathrin Wächter, der zweite an Imke Kämpf und jeweils ein dritter an Beate Fahrnländer und Ruth Loibl. Zusätzlich hat das Publikum in den nächsten Tagen die Möglichkeit, über einen Publikumspreis eine persönliche Favoritin zu wählen.

Oberbürgermeister Jörg Lutz hob darauf ab, dass die Ausstellung eng verknüpft ist mit dem „Tag der Demokratie“, der in Lörrach am Samstag, 21. September, begangen wird. Er soll einerseits an das vor 70 Jahren verabschiedete Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, aber mehr noch an das vor hundert Jahren in Kraft getretene Frauenwahlrecht erinnern.

Mithin, so der Rathauschef, sei dies ein bedeutender Meilenstein auf dem Weg zur Gleichberechtigung von Frau und Mann in Politik, Kultur und Gesellschaft gewesen – „eine unabdingbare Voraussetzung zur Schaffung gleicher Rechte und gleicher Chancen“.

„In diesem Jahr ist der Tag der Demokratie etwas Besonderes“, unterstrich André Marker, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden und gleichzeitig Vorsitzender des Kunst- und Kulturförderkreises Lörrach. Er verwies auf das umfangreiche Programm und erklärte, die Sparkasse sei stolz, sowohl die Ausstellung „100 Jahre Frauenwahlrecht“ als auch die Ausstellung „10 x 10 Frauen“ ideell und finanziell mit rund 10 000 Euro unterstützen zu dürfen.

Nach der Frankfurter Buchmesse 2018 und dem Justizministerium in Berlin ging die Schau zum Frauenwahlrecht „auf Wanderschaft“ und macht jetzt Station in Lörrach. Marker unterstrich: „Von Klara Zetkin bis Juli Zeh, von Anna Arendt bis Angela Merkel, von Anne Frank bis Anne-Sophie Mutter – alles spannende und inspirierende Frauen: Aktivistinnen, Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen, Sportlerinnen und sogar eine Heilige“.

Schließlich lenkte Lars Frick, Leiter des Fachbereichs Kultur und Tourismus, den Blick auf die lokale Ausstellung „10 x 10 Frauen“. Von 17 eingereichten Bewerbungen kamen zehn Künstlerinnen zum Zuge, die jeweils eine weibliche Persönlichkeit (in Klammern genannt) aus der Region zu porträtieren hatten: Bettina Koch aus dem Kleinen Wiesental (Lisa Rees), Ania Dziezewska aus Weil am Rhein (Antje Lauber), Antje Gärtner aus Lörrach (Lisa Rees), Beate Fahrnländer aus Lörrach (Wilhelmine Schöpflin), Imke Kämpf aus Lörrach (Schwester Anemunda Weh), Ruth Loibl aus Rheinfelden (Gudrun Schubert), Gabriele Nenzer aus Grenzach-Wyhlen (Minna Vortisch), Ellen Mosbacher aus Lörrach (Amalie Struve), Petra Pompé aus Lörrach (Inge Gula) und Kathrin Wächter aus Lörrach (Karin Maßen).

Zur Jury gehörten Sieglinde Egenhöfer, Beatrice Kaltenbach-Holzmann, Ute Lusche, Bärbel Spira, Barbara Wilhelm, Silke Günther und Stefan Bucherer. Musikalisch umrahmt wurde die gut besuchte Vernissage von einem Gesangsensemble der Musikschule mit Miriam Duck, Katrin Heitz, Teresa Pöhlmann und Steven Husting.

Die Ausstellungen „100 Jahre Frauenwahlrecht“ und „10 x 10 Frauen“ sind auch während der Nacht der offenen Ateliers am morgigen Samstag von 17 bis 23 Uhr zu sehen.

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