Anschließend verteilt sie die Stiftung über Schulen und Institutionen – beispielsweise zuletzt an die Schubert-Durand-Stiftung oder das Café Kreuzweg. Anfragen von Einzelpersonen werden hingegen laut Lusche nicht berücksichtigt, da die Stiftung nicht beurteilen könne, wie bedürftig die Person sei.
Bei einer ersten Runde im vergangenen Jahr sollte mit dem Projekt auch die Digitalisierung an Schulen unterstützt werden. Da es aber zu wenige Spenden gab, kaufte die Stiftung letztlich 92 Geräte und verteilte sie an verschiedene Schulen, die Bedarf gemeldet hatten.
Riehle-Fonds
Neben eigenen Projekten verwaltet die Bürgerstiftung auch Nachlässe für gemeinnützige Zwecke – wie seit einigen Jahren den Riehle-Fonds. Das Erbe der Geschwister Riehle, eine alt eingesessene Lörracher Familie, wird durch die Bürgerstiftung möglichst gewinnbringend eingesetzt. Die Erträge werden auf Wunsch der Riehles zweckgebunden an das Frauenhaus, das Hospiz am Buck sowie die Städtische Musikschule verteilt.
Immer mehr Menschen ohne nahestehende Verwandte äußern laut Lusche den Wunsch, dass ihr Erbe gemeinnützigen Zwecken vor Ort zugeführt werde. Lusche: „Es würde mich freuen, wenn dieses Beispiel Schule macht.“
Die Stiftung agiere dabei „wie ein Dienstleister“, erklärte Schmider. Nach dem Tod zweier weiterer Riehle-Familienmitglieder kümmerte sie sich jüngst um die juristischen Formalitäten und räumte eine Vier-Zimmer-Wohnung aus. Diese wird nun gegen eine geringe Miete durch das Frauenhaus genutzt, deren Trägerverein bekanntlich dringend auf der Suche nach Wohnraum ist.
„Ungelegte Eier“
Neben bereits aufgegleisten Projekten gibt es im Vorstand auch „ungelegte Eier“ (Lusche). Franz Schmider würde beispielsweise gerne etwas anstoßen, um von der Pandemie abgehängten Schülern den Schulstoff zu vermitteln – beispielsweise mit Hilfe von pensionierten Lehrern. „Der Bedarf ist da sicher riesig“, glaubt Lusche. Der Vorsitzenden schwebt außerdem ein Projekt zum Thema Kochen mit Jugendlichen vor: „Dafür müssten wir aber die Schulen mit ins Boot holen, und die haben gerade ganz andere Themen.“
Gala-Ersatz für Wirte
Um den Ausfall der Benefizgala im Burghof zumindest ein klein wenig zu kompensieren, überlegt die Stiftung außerdem, eine coronakonforme Freiluft-Veranstaltung im Sommer durchzuführen. „Auch, um unseren Wirten Gelegenheit zu geben, Geld zu verdienen“, erklärte Lusche. Angesichts der dynamischen Entwicklungen in den vergangenen Wochen wolle man aber zunächst mit der Planung abwarten, so die Vorsitzende. Sie betonte: „Die Benefizgala im Februar 2022 haben wir noch nicht aufgegeben.“