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Lörrach Frischer Klang zum Lobe des Herrn

Die Oberbadische
Das Ensemble „Cappella Palatina“ mit seinem Dirigenten Markus Uhl Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Kultur: Heidelberger Chor „Cappella Palatina“ in St. Fridolin zu Gast / Perfektes Konzert

Ein Konzert, perfekt bis in den letzten Akkord, erklang am Freitag in der Kirche St. Fridolin in Stetten. Zu Gast war das Ensemble „Cappella Palatina“ aus Heidelberg unter der Leitung des überragenden Bezirkskantors Markus Uhl.

Von Gottfried Driesch

Lörrach. Das Programm unter dem Titel „Laudate Dominum“ (Lobet den Herrn) brachte musikalische Werke aus dem 15. Jahrhundert bis zur Jetztzeit. Alle Chorwerke wurden a cappella, also ohne jede Begleitung, gesungen.

Der Chor mit mehr als 50 Sängern kann aus dem Vollen schöpfen. Auffällig ist das niedrige Durchschnittsalter der Chormitglieder. Der Klang des Ensembles ist dadurch sehr frisch.

Pierre de La Rue ca. 1460 - 1518) war ein franko-flämischer Komponist der Renaissance. Von ihm erklang sehr plastisch das Werk „Laudate Dominum, omnes gentes“. Der Chor bemühte sich erfolgreich um eine deutliche Aussprache. Für Zuhörer, die des Lateinischen nicht mächtig sind, war der Text auch in einer deutschen Übersetzung im Programm abgedruckt. Vom gleichen Komponisten schloss sich das beeindruckende „O Salutaris hostia“ an. Das Chorwerk über die „heilbringende Opfergabe“ ging tief in die Seele der Zuhörer.

Jubilierend zum Lobe des Herrn erklang die Motette „Lobet den Herrn alle Heiden“, BWV 230, von Johann Sebastian Bach. In vielfältigen Wiederholungen und Variationen erhellte diese Musik die Hoffnung auf die Gnade Gottes.

Auch Gioachino Rossini hat eine Reihe von geistlichen Werken geschrieben. Aus „O salutaris hostia“ erklangen das „Christe“ und das „Sanctus“. Die für Rossini typische leichte Kompositionstechnik war bei diesen Stücken nicht ausgeprägt. Vielmehr ist die Musik sehr getragen. Leuchtend strahlten die Soprane beim „Hosanna in excelsis“ im Sanctus.

Besonders beeindruckend war die Präzision, mit der der Chor agierte. Daneben begeisterte er mit einer musikalischen Beweglichkeit. Dirigent Markus Uhl hat das Kunststück fertig gebracht, die Sänger in beiden Fertigkeiten zu einer Höchstleistung zu führen.

Dass man religiöse Stoffe auch mit den Mitteln der Zeitgenössischen Musik zum Klingen bringen kann, zeigte der Chor im „Cantus gloriosus“ von Józef Swider (1930-2014). Der Komponist setzt hier sehr auf den Text und weniger auf musikalische Bögen.

Ein wahres Glanzstück waren die auf der Orgel gespielten Beiträge von Markus Uhl. Der Bezirkskantor der Erzdiözese Freiburg ist ein herausragender Organist. In der Toccata in F-Dur, BWV 540, von Bach schöpfte er die klanglichen Möglichkeiten der Orgel in St. Fridolin voll aus. Die Toccata ist geprägt von mehreren Trugschlüssen (am Ende einer Kadenz folgt nicht der erwartete Schlussakkord, sondern das Stück fängt praktisch wieder an).

Zwei Orgelwerke von Johannes Brahms vervollständigten die Musik von der Empore. Kräftig und klangstark erklang das Praeludium in g-moll.

Als Zugabe sang der Chor das „Alleluja“ aus der Bach-Motette vom Anfang des Konzerts.

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